Das wehleidige Getue der Software-Konzerne, die sich in der BSA zusammenrotten, geht mir echt auf den Geist.
Als selbständiger Entwickler und gleichzeitig als nebenamtlicher Einkäufer eines mittelständischen Unternehmens kenne ich beide Seiten. Einerseits bestelle ich jedes Jahr für rund eine halbe Million Euros Lizenzen, andererseits baue ich selber Software nach Maß, wobei hierfür der Zeitaufwand für die Entwicklung den Löwenanteil der Kosten ausmacht. Ich kann diese Software in der Regel genau einmal verkaufen, weil sie für eine spezielle Aufgabe gedacht ist. Ich kann die Entwicklungskosten nicht auf Millionen von Anwendern abwälzen. Genau das machen aber die Konzerne, besser: machten sie in der Vergangenheit. Ich denke, dass spätestens der 50'000ste Kunde von Microsoft die Entwicklungskosten für das Office-Paket wieder eingespielt hat. Nun sind es aber einige Dutzend Millionen Lizenznehmer, die Geld in die Kassen von Microsoft, Adobe oder Ex-Macromedia spülen. Wenn die großen Softwarehäuser sich an Skalenerträgen dumm und dämlich verdienen, sollten sie wenigstens berücksichtigen, dass ihre Markpreise andernorts völlig an der Realität vorbeigehen. So muss etwa zum Kauf von Microsoft Office Pro in China oder in den Staaten der Ex-Sowjetunion der Gegenwert eines halben Jahreseinkommens aufgewendet werden. Kein Wunder also, das raubkopiert wird, was das Zeug hält.
Genau das ist der Punkt. Die grossen Firmen entwickeln doch nicht von Office 2000 zu 2003 komplett neu, in dem Falle MS. Die setzen auf vorhandenes auf, mit all ihren Fehlern und Ungereimtheiten. Bei Server Lizenzen reden wir von Millionen Euros, die in die Kassen der Grossen gespült werden. Da werden über Jahre Fehler durchgeschleppt der Kunde hat es aus zu baden. Kleine Softwareentwickler, Netzwerkbetreuer usw. haben die Möglichkeiten gar nicht. SAP z.B. ist so komplex aufgebaut, dass Firmen sich eigenes Personal halten müssen, nur um ein neues Modul in die vorhandene Architektur einzubinden. Länder, die sich das nicht leisten können, kopieren und verkaufen das ganze. Die, die am lautesten Schreien sind die Grössten auf dem Markt, die anderen hört man gar nicht. Und von wegen Arbeitsplätzen. Das ist schlicht das zusammen zählen von falschen Voraussetzungen. IBM hat vor über 13 Jahren in Berlin einen Firmensitz gebaut, über hundert Millionen Fördermittel des Landes Berlin verbraten, mit dem Versprechen wir schaffen Arbeitsplätze, hat man, IBM hat diesen Bau zum Mausoleum für Software gemacht, nix von Arbeitsplätzen.
Und wenn man von Raubkopien spricht, kann man getrost in Deutschland anfangen, da muss man nicht in den Fernen Osten.
BSA saugt am Hungertuch
Als selbständiger Entwickler und gleichzeitig als nebenamtlicher Einkäufer eines mittelständischen Unternehmens kenne ich beide Seiten. Einerseits bestelle ich jedes Jahr für rund eine halbe Million Euros Lizenzen, andererseits baue ich selber Software nach Maß, wobei hierfür der Zeitaufwand für die Entwicklung den Löwenanteil der Kosten ausmacht. Ich kann diese Software in der Regel genau einmal verkaufen, weil sie für eine spezielle Aufgabe gedacht ist. Ich kann die Entwicklungskosten nicht auf Millionen von Anwendern abwälzen. Genau das machen aber die Konzerne, besser: machten sie in der Vergangenheit. Ich denke, dass spätestens der 50'000ste Kunde von Microsoft die Entwicklungskosten für das Office-Paket wieder eingespielt hat. Nun sind es aber einige Dutzend Millionen Lizenznehmer, die Geld in die Kassen von Microsoft, Adobe oder Ex-Macromedia spülen. Wenn die großen Softwarehäuser sich an Skalenerträgen dumm und dämlich verdienen, sollten sie wenigstens berücksichtigen, dass ihre Markpreise andernorts völlig an der Realität vorbeigehen. So muss etwa zum Kauf von Microsoft Office Pro in China oder in den Staaten der Ex-Sowjetunion der Gegenwert eines halben Jahreseinkommens aufgewendet werden. Kein Wunder also, das raubkopiert wird, was das Zeug hält.
Und wenn man von Raubkopien spricht, kann man getrost in Deutschland anfangen, da muss man nicht in den Fernen Osten.