Da ich hier auch mal kurz erwähnt wurde, nite owl mir zugezwinkert hat und ich gerne beim Antibürokratieteam diskutiere, gibt's dann eben auch ungefragt meinen Senf dazu.
Ich las netbitchs Text trotz der manchmal das Gegenteil nahelegenden Wortwohl auch eher als Versuch, die Wogen zu glätten, und ihre Kommentare bestätigen das. Es wäre schön, wenn alle sich verständigen könnten, gewisse Grenzen in Sachen Achtung der Person und der Privatsphäre zu beachten. Für jeden, der etwas gegen zuviel Staatsmacht und Hierarchien hat, ist das ja auch ein guter Test.
Es wäre übrigens noch schöner, wenn die Selbstreinigungsprozesse nicht nur über den sich abzeichnenden Graben hinweg, sondern innerhalb der jeweiligen "Richtungen" funktionierten.
Ich halte von dieser ganzen gegenseitigen Anpöbelei überhaupt nichts - es ist doch grundbescheuert, dass man technische Neuerungen wie Computer und Internet lediglich dazu benutzt, sich auf Kleinkindniveau die Schaufelchen mit Dreck um die Ohren zu werfen. Ich habe zwar eine konkrete Vorstellung davon, wem das größte Verdienst an dieser Verbalradikalisierung zukommt (und damit meine ich nicht Achim), aber einverstanden: Ein "er war's, er war's" ist nicht weniger bescheuert.
Machen wir uns aber auch nichts vor: Die große Harmonie wird zwischen den Beteiligten nicht ausbrechen, dazu ticken wir zu unterschiedlich. Ich halte auch nichts davon, fundamentale Unterschiede zuzukleistern. Ich freue mich aber über jeden Ansatz, Themen zu diskutieren - gerne auch ohne "Ergebnis". Wer mit dem anderen redet, schießt nicht auf ihn. Wenn jemand aber schon durch die Wortwahl und/oder langweilende Versuche, seine kleine Blogwelt in Gruppen von "gut" und "böse" einzuteilen, seine Unlust daran erkennen lässt, auch gut. Ignoriert man den eben.
Nite owl, gerade das macht den Unterschied zu dol2day aus. Wenn du da alle Pöbler ignorierst, bleiben dir noch gerade soviel Diskussionspartner, dass du das auch per E-Mail oder ICQ gestalten könntest. In der Blogosphäre gibt es zwar auch viel Mist, aber wenn du den ignorierst, stehen dir weltweit viele interessante Alternativen zur Auswahl, dich zu beteiligen.
Daniel, über dol2day scheinst du nicht viel zu wissen. Bagnus Mecker, der sich dort nur durch Manipulationen und Dummschwatz hervortat, wurde schon vor Jahren ausgeschieden. Aber wer dort die Auseinandersetzungen mit den Nazis mitgemacht hat, der weiß wirklich, wie organisierter Rechtsradikalismus im Netz aussieht...
Ich kann zwar den konkreten Anlass des Artikels nicht erkennen, aber es wird schon seinen Sinn haben, alte Geschichten immer wieder hochzuholen. Warum solche verbalen Gewaltausbrüche von Links /und/ von Rechts in die Nähe der LTI gehören, kann ich ganz einfach begründen -- das hat mit dem oben angesprochenen Stil überhaupt nichts zu tun. Es geht nicht um den Stil, es geht um das Prinzip.
Eine am Anfang meist kleine Gruppe definiert sich ihre Feindgruppe (wie z.B. Neoconazis oder eine ethnische Gruppe oder Kommunisten oder sonstwen) und erklärt sie zuerst für verbal vogelfrei. Das heißt: die Gruppe mit der LTI-ähnlichen Sprache erklärt es für 'normal', dass mit den Mitgliedern der Feindgruppe beliebig umgegangen werden kann. Da macht es überhaupt keinen Unterschied, ob den Leuten verbal eine Eisenstange über den Schädel gezogen oder in den Hintern gerammt wird.
Mit den nun schon so oft wiederholten Faschismusvorwürfen ist es genau so, wie ich es beschrieben habe: sie sind bei Licht betrachtet absolut unsinnig, aber sie dienen zur Aufrechterhaltung des Feindbilds und man leitet die Berechtigung zu verbaler Gewalt daraus ab. Dabei ist jedem denkenden Menschen sonnenklar, dass alle liberalen Demokraten mit Rechtsextremismus und Faschismus nicht das geringste zu tun haben. Die Blogs von S & W oder Antibürokratie-Team oder anderen Liberalen sind genausowenig faschistisch wie mein Blog und ich. Diese Vorwürfe dienen ausschließlich der Feindbildpflege.
Aber wenn Sie bei so etwas nicht mehr mitmachen möchten, kann ich das nur begrüßen ...
[edited] dieser letzte Satz ist offenbar falsch verstanden worden: man kann innerhalb seiner Gruppe auf die eine oder andere Weise agieren. Jetzt besser?
politischinkompetent - 13. Mär, 19:36
@rayson:
Ich muss weder dol2day noch Magnus Becker kennen, um Rechtsradikalismus online oder offline zu erkennen, denn das Übel liegt in der Gesinnung, nicht im verwendeten Medium. Fakt ist, dass sich mittlerweile viele als "bürgerlich", "konservativ" oder "radikal liberal" bezeichnen, die hinsichtlich ihrer Gesinnung samt ihrer sozialdarwinistischen Ergüsse und offensichtlichen Menschenverachtung recht klar in der NPD oder bei den REP besser aufgehoben wären. Wie organisiert diese Neurechten sind, sieht man sehr schön an diversen Morddrohungen und Hetzkampagnen gegen Kritiker wie Dr. Dean, mich und noch einige andere...
@Rayson: "Nite owl, gerade das macht den Unterschied zu dol2day aus. Wenn du da alle Pöbler ignorierst, bleiben dir noch gerade soviel Diskussionspartner, dass du das auch per E-Mail oder ICQ gestalten könntest. In der Blogosphäre gibt es zwar auch viel Mist, aber wenn du den ignorierst, stehen dir weltweit viele interessante Alternativen zur Auswahl, dich zu beteiligen."
Wie Du weißt bin ich da nicht so pessimistisch und schätze die relative Übersichtlichkeit und Vertrautheit.
Denn in einer community wie dol2day gibt es regelmäßige und unkomplizierte Kontakte, die man sich über blogs nur mit Mühe langfristig aufbauen kann.
Wobei ich ja inzwischen beides versuche und die positiven Seiten der blogs durchaus anerkenne...
Ich las netbitchs Text trotz der manchmal das Gegenteil nahelegenden Wortwohl auch eher als Versuch, die Wogen zu glätten, und ihre Kommentare bestätigen das. Es wäre schön, wenn alle sich verständigen könnten, gewisse Grenzen in Sachen Achtung der Person und der Privatsphäre zu beachten. Für jeden, der etwas gegen zuviel Staatsmacht und Hierarchien hat, ist das ja auch ein guter Test.
Es wäre übrigens noch schöner, wenn die Selbstreinigungsprozesse nicht nur über den sich abzeichnenden Graben hinweg, sondern innerhalb der jeweiligen "Richtungen" funktionierten.
Ich halte von dieser ganzen gegenseitigen Anpöbelei überhaupt nichts - es ist doch grundbescheuert, dass man technische Neuerungen wie Computer und Internet lediglich dazu benutzt, sich auf Kleinkindniveau die Schaufelchen mit Dreck um die Ohren zu werfen. Ich habe zwar eine konkrete Vorstellung davon, wem das größte Verdienst an dieser Verbalradikalisierung zukommt (und damit meine ich nicht Achim), aber einverstanden: Ein "er war's, er war's" ist nicht weniger bescheuert.
Machen wir uns aber auch nichts vor: Die große Harmonie wird zwischen den Beteiligten nicht ausbrechen, dazu ticken wir zu unterschiedlich. Ich halte auch nichts davon, fundamentale Unterschiede zuzukleistern. Ich freue mich aber über jeden Ansatz, Themen zu diskutieren - gerne auch ohne "Ergebnis". Wer mit dem anderen redet, schießt nicht auf ihn. Wenn jemand aber schon durch die Wortwahl und/oder langweilende Versuche, seine kleine Blogwelt in Gruppen von "gut" und "böse" einzuteilen, seine Unlust daran erkennen lässt, auch gut. Ignoriert man den eben.
Nite owl, gerade das macht den Unterschied zu dol2day aus. Wenn du da alle Pöbler ignorierst, bleiben dir noch gerade soviel Diskussionspartner, dass du das auch per E-Mail oder ICQ gestalten könntest. In der Blogosphäre gibt es zwar auch viel Mist, aber wenn du den ignorierst, stehen dir weltweit viele interessante Alternativen zur Auswahl, dich zu beteiligen.
Daniel, über dol2day scheinst du nicht viel zu wissen. Bagnus Mecker, der sich dort nur durch Manipulationen und Dummschwatz hervortat, wurde schon vor Jahren ausgeschieden. Aber wer dort die Auseinandersetzungen mit den Nazis mitgemacht hat, der weiß wirklich, wie organisierter Rechtsradikalismus im Netz aussieht...
Eine am Anfang meist kleine Gruppe definiert sich ihre Feindgruppe (wie z.B. Neoconazis oder eine ethnische Gruppe oder Kommunisten oder sonstwen) und erklärt sie zuerst für verbal vogelfrei. Das heißt: die Gruppe mit der LTI-ähnlichen Sprache erklärt es für 'normal', dass mit den Mitgliedern der Feindgruppe beliebig umgegangen werden kann. Da macht es überhaupt keinen Unterschied, ob den Leuten verbal eine Eisenstange über den Schädel gezogen oder in den Hintern gerammt wird.
Mit den nun schon so oft wiederholten Faschismusvorwürfen ist es genau so, wie ich es beschrieben habe: sie sind bei Licht betrachtet absolut unsinnig, aber sie dienen zur Aufrechterhaltung des Feindbilds und man leitet die Berechtigung zu verbaler Gewalt daraus ab. Dabei ist jedem denkenden Menschen sonnenklar, dass alle liberalen Demokraten mit Rechtsextremismus und Faschismus nicht das geringste zu tun haben. Die Blogs von S & W oder Antibürokratie-Team oder anderen Liberalen sind genausowenig faschistisch wie mein Blog und ich. Diese Vorwürfe dienen ausschließlich der Feindbildpflege.
Aber wenn Sie bei so etwas nicht mehr mitmachen möchten, kann ich das nur begrüßen ...
[edited] dieser letzte Satz ist offenbar falsch verstanden worden: man kann innerhalb seiner Gruppe auf die eine oder andere Weise agieren. Jetzt besser?
Ich muss weder dol2day noch Magnus Becker kennen, um Rechtsradikalismus online oder offline zu erkennen, denn das Übel liegt in der Gesinnung, nicht im verwendeten Medium. Fakt ist, dass sich mittlerweile viele als "bürgerlich", "konservativ" oder "radikal liberal" bezeichnen, die hinsichtlich ihrer Gesinnung samt ihrer sozialdarwinistischen Ergüsse und offensichtlichen Menschenverachtung recht klar in der NPD oder bei den REP besser aufgehoben wären. Wie organisiert diese Neurechten sind, sieht man sehr schön an diversen Morddrohungen und Hetzkampagnen gegen Kritiker wie Dr. Dean, mich und noch einige andere...
MfG
Daniel
Wie Du weißt bin ich da nicht so pessimistisch und schätze die relative Übersichtlichkeit und Vertrautheit.
Denn in einer community wie dol2day gibt es regelmäßige und unkomplizierte Kontakte, die man sich über blogs nur mit Mühe langfristig aufbauen kann.
Wobei ich ja inzwischen beides versuche und die positiven Seiten der blogs durchaus anerkenne...