Das, was ich damals in HH davon mitbekommen habe, lief hauptsächlich über "Gerüchtfunk", denn die Berichterstattung in Funk und Presse war, wenn ich mich recht erinnere, dürftig.
Ein Satz aus Deinem Beitrag erscheint mir im Nachhinein besonders wichtig zu sein: "Das Spektrum der TeilnehmerInnen reichte von Autonomskis bis Kirchens, es gehörten auch unheimlich viele normale Studierende dazu, wie ich ja auch." Eben, dass Antifa nicht automatisch mit "linksextrem" gleichzusetzen ist, was von "interessierte Seite" bis heute gern lanciert wird - und leider auch von Menschen, die ich weder für dumm noch naiv halte, geglaubt wird.
In dieser Hinsicht ärgert mich ja, dass auf Wikipedia der Augenzeugenbericht als "aus linksextremer Sicht" bezeichnet wird. Ich habe keine Schwierigkeit damit, mich als linksextrem zu bezeichnen, aber die Gruppe um Conny bestand überwiegend aus Leuten, die in einem Studentenwohnheim wohnten, das von Neonazis angegriffen worden war und die aus persönlicher Betroffenheit gegen die Faschisten auf die Straße gingen. Nix linksextrem. Selbst nen Schlagstock in die Hand zu nehmen gegen die Nazis machten teilweise ganz normale Bürger. Alexander Selchow, der von einem jugendlichen Fascho ermordet wurde, war ein Bundeswehrsoldat, der "Scheißnazis!" gerufen hatte und nur dafür ermordet wurde, und konservative, CDU-wählende Bauern hatten vorgeschlagen, mit der Schrotflinte auf Neonazis zu schießen. SO war das damals.
Danke für die ausführliche "Reportage"
Ein Satz aus Deinem Beitrag erscheint mir im Nachhinein besonders wichtig zu sein: "Das Spektrum der TeilnehmerInnen reichte von Autonomskis bis Kirchens, es gehörten auch unheimlich viele normale Studierende dazu, wie ich ja auch." Eben, dass Antifa nicht automatisch mit "linksextrem" gleichzusetzen ist, was von "interessierte Seite" bis heute gern lanciert wird - und leider auch von Menschen, die ich weder für dumm noch naiv halte, geglaubt wird.