First_Dr.Dean - 12. Dez, 08:29

Hauptsache: GEGEN LINKS (das wäre jedenfalls eine Erklärung)

Die Frage nach dem "Warum" ist m. E. sehr einfach zu beantworten:

Es ist die dezidiert anti-linke Attitüde. Diese lockt auch Geistesgenossen vom rechten Flügel, denen es zugleich sehr gefällt, wenn sie sich im antibuerokratischen B.L.O.G.-Umfeld (und anderswo) mit liberal daherkommender Soße antünchen können.

Einfach nur "rechts" ist halt unsexy.

Umso mehr Freude bereitetet es dann, wenn der rechte Spießer sich dann stattdessen "liberal" nennt, um anschließend umso entschiedender gegen alles anzuwüten, was auch nur einen Hauch weit links ist.

Dazu kommt eine sozialdarwinistisch-rechts"libertäre" Wirtschaftsgesinnung, die man sich dort in einer sehr speziellen ideologischen Ausrichtung ausgerechnet als Anfangs- und Endpunkt von "Freiheit" denkt.

Dass man auf diesem Weg bereits echte liberale Blogger wie z. B. Zeineku (dieser ist kein Linksliberaler) gründlich verschreckt, das bekommen sie nicht mit, unsere sehr speziellen Blogliberalen...

che2001 - 12. Dez, 11:01

Das lesen wir ja gerade hinsichtlich der Griechenland-Krawalle. Sowohl die Gastgeberin hier als auch Monoma als auch meine Wenigkeit bemühten sich um eine sozioökonomische Analyse des Konflikts und die Frage, ob ähnlich, wie das mit den Brotpreisrevolten der 80er schon mal war nun, ausgelöst durch die Finanzkrise eine neue Welle sozialer Revolten/Aufstände einsetzt. Ja, und ich habe auch einen Aufruf zu Demos gegen Polizeiübergriffe bzw. für einen Sturz der griechischen Regierung verlinkt sowie Quellen, aus denen die völlige Zerrüttung der griechischen Staatsfinanzen, die wirtschaftliche Inkompetenz der griechischen Regierung und die aussichtlose Situation hochqualifizierter junger working poor in Griechenland hervorgeht. Von Indimedia abgesehen ganz normale liberale bzw. linksliberale Presse, z.B. La Stampa. Diese Texte waren nicht links, sie waren auch kein schwer zugängliches Expertenmaterial, es waren ganz gewöhnliche Zeitungsartikel zu den sozialen Hintergründen des Aufstands.


Mit dem Resultat, dass ich da quasi zu den Steine- und Mollischmeißern hinzugerechnet wurde und dass sich die Blogger dort in "Die sollen mal arbeiten gehen"-Sprüchen im Stil von Spießern in den 70ern ergehen und dabei Klischeevorstellungen über Punks und Autonome hier auf eine heterogene, eben auch zahlreiche arbeitende Arme umfassende Protestbewegung in einem der wirtschaftlich schwächsten Länder der Euro-Zone übertragen.

Déja vu: In den 1980ern saßen wir mal in einem Seminar zum Thema "Die vergessene Revolution 1830-32" und lasen Zeitungsartikel von damals, in denen Maschinen- und Wachenstürmer als blindwütige Verbrecher dargestellt wurden, und unser Dozent meinte: "Das ist wie mit der Hafenstraße oder der Startbahn West. Man versucht, die politische Dimension zu negieren und das Ganze auf individuelles Chaotentum herunterzubrechen." Genau das passiert wieder in einem Bloggerstammtisch, der sich antibürokratisch nennt und redet wie die Schill-Partei.

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