11
Dez
2006

Frage- und Antwortspiele

Ein libertärer Linker ist bekanntlich ein Anarchist, ein Anarchosyndikalist oder ein Autonomer. Das sind also Leute, die den kapitalistischen bürgerlichen Staat abschaffen und durch eine freie Assoziation der Werktätigen ersetzen wollen.


Wodurch zeichnet sich also ein libertärer Linker aus?

1) Kann ein libertärer Linker das Militär der Hauptmacht der kapitalistischen Welt unterstützenswert finden?


2) Wird ein libertärer Linker sich der internationalen Solidarität mit unterdrückten Völkern verweigern oder diese an machtpolitischen Interessenkoalitionen ausrichten?


3) Orientiert ein libertärer Linker sich eher an Bakunin, Kropotkin, Malstesta, Vanzetti usw. oder eher an Richard Perle und George W. Bush?

4) Solidarisiert ein libertärer Linker sich mit denjenigen, die für die Rechte indigener Völker oder gegen die grüne Revolution qua Gentech kämpfen?

5) Bezeichnet ein libertärer Linker andere libertäre Linke bis an die Schwelle der Beleidigung oder darüber hinaus als totalitäre Stalinisten und ähnliches oder rückt sie in die Nähe von Antisemiten?

6) Will ein libertärer Linker den Kapitalismus abschaffen oder will er das nicht?

7) Bewegt ein libertärer Linker sich im Bezugssystem linker Kapitalismuskritik?

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https://netbitch1.twoday.net/stories/3051264/modTrackback

workingclasshero - 11. Dez, 14:34

Ein Fragenkatalog, wo die Antworten ohnehin klar sind. Worauf bezieht sich das? Ich habe das auch beim Che schon gelesen, kann mir aber keinen Reim drauf machen.

netbitch - 11. Dez, 15:30

Ich geb Dir ein Stichwort: Ferngesteuerter Verstand (wahrscheinlich mit Datenverlusten).
telegehirn - 11. Dez, 19:53

Liebe Netzschlampe*

Da du dich ja an niemanden namentlich wendest, fühle ich mich auch nicht angesprochen. Da mein Verstand nicht ferngesteuert ist, musst du wohl jemand anders meinen.

*Der Gender-Beauftragte von Kleinbloggersdorf, Berija, darf sich ruhig wieder empören.

artur_zz - 11. Dez, 21:33

die weigerung des adressaten, den eigens für ihn erstellten fragenkatalog zu beantworten lässt auf zweierlei schließen:

a. unfähigkeit
b. "feigheit vor dem feind"

ich tendiere zu a/b. :-)

RJWeb - 11. Dez, 22:32

Ist doch egal ... Hauptsache ist doch, dass er blinkt, bevor er links abbiegt ;-)

Weltrevolutionsbuero - 11. Dez, 22:54

Weg da, das Glatteis ruft nach mir

ad 1.) Kommt wohl drauf an, wie sehr er glaubt, es für seine Zwecke manipulieren zu können.

ad 2.) Kommt wohl drauf an, wie sehr er glaubt, sie für seine ... s. 1.)

ad 3.) Falls 1. u. 2. ja, dann weder noch, sondern er orientiert sich an Machiavelli, Sun Tse & Co.

ad 4.) Lässt sich mit Blick auf 1., 2. u. 3. schlecht verallgemeinern.

ad 5.) Aber ja! Spätestens nach 5 Bier und der konterrevolutionären Weigerung vermeintlich Verbündeter, ihm ein 6. auszugeben. Das muss man diskurs- und situationsbezogen sehen.

ad 6.) Tendentiell ja ... aber nicht, ohne vorher einen Kassasturz gemacht zu haben, ob er persönlich das im Kontext der gegenwärtigen Allgemeinsituation unterstützen kann.

ad 7.) ... ich verstehe diese Frage nicht.



Sollten Gnäfrau gerade auf jemand Bestimmten angesäuert sein, und das Missverständnispotential wäre besonders latent gegeben, mach ich prophylaktisch noch diesen hier -> ;-)

Kay - 12. Dez, 12:27

Irgendwie sind Linke noch selbstreferentieller und v. a. mit sich selbst in ihrem kleinen Universum beschäftigt als die Blogoshäre.
Sowas ist hinderlich.

steppenhund - 12. Dez, 13:56

libertär ...
irgendwas muss ich verschlafen haben, das Wort ist bisher spurlos an mir vorbeigeschwommen.
erinnert mich an tertiär:)

Aber bitte keine Erklärung, hab's schon nachgegoogelt...

darkrond - 15. Dez, 02:54

nur mal eine laienhafte vermutung

nunja, wenn so ein sich selbst libertär links nennender davon ausgeht, dass die widersprüche des kapitalismus sich kräftig zuspitzen, bis dieser sich irgendwann ins eigene knie fickt, dann könnte dieser sich selbst libertär links nennende zu der auffassung gelangen, dass es sinnvoll sei, wenn der kapitalistischste aller staaten sich (auch) mittels seines militärs vorläufig selbst erhält, bis er die ganze weite welt nach seinem bilde gestaltet habe, somit die widersprüche des kapitalismus sich auch global bis auf ein maximum zuspitzten, auf dass dann der globale kapitalismus global kollabiere und danach die libertäre utopie sich ebendort fleißig und dem plan der geschichte folgend entfalte.

wenn es dann noch eine solche welt gäbe, in der sich irgendwas entfalten kann. (schwierig, schwierig.)

die_launische - 16. Dez, 19:03

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