Ein echter Rebell, ein merkwürdiger Panzerfahrer und ein Massaker; oder: Der Griff ins Sauerkrautfass
Ich lernte ihn Anfang der Neunziger in der linken Szene kennen. Er war tough, eloquent, fantasievoll und sehr begeisterungsfähig. Er engagierte sich unter anderem in einem politischen Zusammenhang, der Soliarbeit für Südkurdistan machte. Südkurdistan, das war wichtig. Es gab keinen Nordirak. Sie bezeichneten sich als Antifas, die gegen den Faschisten Saddam kämpften. Gegen Nazis in Deutschland, gegen das Militär in der Türkei, gegen Saddam im Irak, gegen die israelische Armee (aber nicht das israelische Volk) in der Westbank, für die Schwarzen in den USA - ein Kampf. Einige von ihnen hatten vorher mit der Waffe in der Hand gegen Saddam gekämpft. Jetzt machten sie legale Arbeit, im Grunde eine private Hilfsorganisation. Allerdings robust; wenn eine pro-irakische Organisation in Deutschland eine Diskussionsveranstaltung machen wollte, reichte schon das vage Gerücht, dass die Gruppe teilnehmen wollte, um sie sofort abzusagen und selbst aus dem Ausland angereiste Referenten heimzuschicken. Er machte die Öffentlichkeitsarbeit, oder zumindest einen Teil davon. Da wundert es mich schon sehr, bei einem Blogger, dessen Heimseite aussieht wie die Kameradschaftsabendshomepage eine Panzerbataillons, zu lesen, er sei ein Freund der Schlächter des Saddam-Regimes, und ihn mit Dscherdschinski, einen anderen Blogger hingegen mit Berija verglichen zu sehen. Ist mein alter Freund plötzlich völlig umgedreht worden? Haben Saddams Häscher eine Gehirnwäsche mit ihm gemacht, noch bevor sie selber abgesägt wurden? Mitnichten, vielleicht auch mitneffen, er ist ganz der Alte, wie ich lesen kann.
http://che2001.blogger.de/stories/615066
Aber eine gewisse Akzeptanz für das Saddam-Regime sei ja linker Mainstream. Tja, schade nur, dass die Linken, um die es hier geht, für Saddam ungefähr so viel übrig hatten wie Simon Wiesenthal für
Barbie. Da hat ein kleiner Junge, der gerne mit Panzern spielt, wohl nicht verstanden, was die Großen erzählen :-)
http://che2001.blogger.de/stories/615066
Aber eine gewisse Akzeptanz für das Saddam-Regime sei ja linker Mainstream. Tja, schade nur, dass die Linken, um die es hier geht, für Saddam ungefähr so viel übrig hatten wie Simon Wiesenthal für
Barbie. Da hat ein kleiner Junge, der gerne mit Panzern spielt, wohl nicht verstanden, was die Großen erzählen :-)
netbitch - 24. Nov, 18:02
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