genova (Gast) - 23. Aug, 11:24

Die Artikel, die Momorulez seit Wochen schreibt, sind ohne sein beständiges Bestreben, sich von Euch zu lösen, nicht zu verstehen, wenn ich das mal so psychologisierend anfügen darf. Ein permanentes Abarbeiten am Doppeldoktor etc. Der tollste Checker checkt seinen eigenen Psychoirrgarten nicht. Es ist auch hier das, was ich vor Jahren schon geschrieben habe: der Versuch der virtuellen Vernichtung.

Inhaltlich ist das aber die alte Nummer: Wer meinen Diskurs nicht komplett mitmacht, ist mein Feind. Getoppt wird er nur noch von Loellie, der ist erste Sahne.

netbitch - 23. Aug, 15:32

Nicht seine Artikel, nur die Kommentare in den Threads. Aber ansonsten stimmt es. Eines der Probleme scheint so eine Art Selfulfillingprophecy zu sein. Wer irgendetwas Kritisches zu Reizworten wie "Gender", Frauenlesbenzusammenhängen" oder "Männergruppen" äußert ist von Vornherein des PI-Tums verdächtig, und der Verdacht sieht sich selbst als Beweis. Dass völlig abseits einer solchen Stoßrichtung Anderes gemeint sein könnte, auf diese Idee kommt er gar nicht erst, es gibt nur schwarz oder weiß. Er beklagt zwar immer, dass niemand ihm zuhört, was nicht stimmt, er liest selbst aber offenkundig auch nicht, was andere tatsächlich schreiben, sondern projiziert da permanent allerhand nicht Gesagtes hinein, das dann aber für den eigentlichen Gegenstand der Rede genommen wird.
che2001 - 23. Aug, 22:57

Schwule im JUZI

Na ja, der Hinweis auf die Queerbar im JUZI ist ja sehr neu. Ich wüsste nicht, dass es so etwas in den Neunzigern dort gegeben hätte, und unter den Tonträgern des KO-Plenums kannte ich einen einzigen Schwulen. Mit Lesben war das etwas ganz Anderes, die spielten in der Tat eine wichtige Rolle - aber die Autonome-Szene-Lesben waren auch wieder etwas anderes als die Lesben außerhalb dieses Spektrums, z.B. wurden Butch-Femme-Beziehungen sehr kritisch gesehen und tendenziell als Reproduktion heterosexistischer Rollenaufteilungen kritisiert. Auf jeden Fall waren normative Vorstellungen, wie Sexualverhalten sein solle deutlich ausgeprägt, die waren nur anders als in der Normalo-Gesellschaft. Repressiv waren die trotzdem, und da hat Momorulez mit "Vorhölle" durchaus Recht. Das waren ja gruselige Debatten, die so um 1990 um "politisch korrektes" Sexualverhalten geführt wurden.
netbitch - 26. Aug, 22:44

Waren sie. Aber Momo schrieb da was von dominanten Machos. Die Szenemänner die ich in diesen Szenekontexten erlebt hatte waren eher Kerlinger, die sich mehr oder weniger dafür entschuldigten, dass sie überhaupt ein sexuelles Begehren hätten. Das brachte mich ja irgendwann zu meiner Entgleisung im JUZI, dass linke Männer überhaupt nicht mehr ficken könnten. Wobei "ficken" schon ein Wort war, dass in autonomen Zusammenhängen hochtabu war.
che2001 - 27. Aug, 13:10

Das war aber in den Achtzigern, vor der Sexismus- und Vergewaltigerdebatte grundlegend anders. Da gab es in der Tat einen massiven Machismos in der Szene, so eine Art Prollrockermackertum (nein, damit will ich einem bestimmten Blogkommentator nicht zu nahe treten;-) ).


@"ficken hochtabu" - oh ja, das hieß "miteinander pennen", ich erinnere auch noch ein "Du darfst mich jetzt penetrieren". Die Sprache war schon sehr abtörnend, noch schlimmer, wie da in Plena über Sex geredet wurde. Vor jeder Berührung fragen ob diese erwünscht sei wurde da zum Beispiel zur Norm für herrschaftsfreien Sex erklärt, "berichte uns, was du für sexuelle Fantasien hast" wurde man da auch von einem fast Fremden vor 30 köpfiger Runde gefragt. Und ein Mann verweigerte einer Frau die ihn liebte den Sex mit dem Argument, dass Heterosex Ausbeutung sei, ein werdender Vater gab ganz verdruckst und peinlich berührt zu, dass da ein Kind auf dem Weg sei, denn das bedeutete ja das Eingeständnis, vaginal penetrierenden Sex zu praktizieren.

Da generierte die Mackervorhölle die Antipatvorhölle, die sich dann aber irgendwann auswuchs. Bei den Betreffenden ist scheinbar nichts davon zurückgeblieben, aber spätere Generationen bemühten und bemühen sich ja, die Fehler von damals zu wiederholen.

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