Guter Ausdruck. Schändertroubles sind halt was Anderes als Gendertroubles.

Wunderbares Wortspiel, ich lache selten, sondern blicke mit kalten Augen auf diese Welt. Heute beim Lesen lachte ich. Schändertroubles und Gendertroubles. Sprache, Geschlecht, Kritik und Gewalt. Besser läßt sich der Titel von Butlers Buch nicht in eine glitzernde Anordnung bringen.

Dir wäre ich gerne in Kassel auf der documenta begegnet. Und wenn Du auch noch blond wärst: ich fiele wahrscheinlich tot um. Der übersteigerte Ästhetiker am Rande des Zusammenbruchs. Wie Nietzsche in Turin.

Da zeigt sich dann, im Sinne Derridas, zugleich die Bedeutung der Schrift, um wieder meine ernsten und kalten Züge aufzusetzen, denn gesprochen ist der Unterschied beider Begriffe kaum zu hören. Er realisiert sich nur in der Schrift.

Du lachst selten? Der Che berichtete mir von einem lustigen Abend, den er mit Dir und Frau Generator hatte, und ich dachte danach eigentlich, dass Du ein Lustiger wärst. Während der Held der Arbeiterklasse, also mein Liebster, eher ein Lust-Tiger ist. Das ist so eine ewige Dramatik: Der Che hätte mich gern, und ich fand es schön, als sein Eumel in mir steckte, aber sein alter Freund überzeugte mich mehr. Der Eine ein lebenslanger Diskussionspartner und erinnernswerter Kurzzeitfick, der Andere mein Mann fürs Leben. Frau Generator für Che eine unerfüllte Liebe, aber lebenslange gute Freundin.

Ansonsten: Ich bin blond, aber untenrum, wenn unrasiert schwarz. Ich bin ästhetisch, ich heiße im Freundeskreis Kultfrau. Ja, und dazu stehe ich ohne jede Verlegenheit. Ich weiß es und finde es gut, dass ich Männer zum Wahnsinn treibe und bin selbstbewusst genug, das auszunutzen. Der Männerwelt gilt allgemein meine Frage: Are you strong enough to be my man?

Und destawegens ist auch dieser ganze Marginalisierungsfeminismus nicht meine Welt. Das ist das Gegenteil von Powerfrauentum.

Mit che und Frau Nullzeitgenerator war ein lustiger Abend, stimmt. Was der che so alles erzählt. Tzz,tzz, tzz ;-)

Ok, mit dem Lachen kokettierte ich, um mir einen geheimnisvolleren, gar diabolischen Anstrich zu geben. Ich bin ansonsten 80er Jahre Titanic-sozialisiert. Mein Humor ist, nun ja: ein wenig düster und schräg. Einfluß von Dada und Surrealismus eben. So auf der Ebene „Hohe Herren hausen gefährlich“, nach jenem Attentat. Diese meine Sprüche fanden an der Uni nicht so viele witzig. Nur jene wunderbare Frau, die mich Herr Geist rief und die ich Frau Körper nennen durfte, schmunzelte.

Oh je, oh weh: was Du da schriebst zu den blonden Haaren und zu dem Rest: ich habe es dunkel geahnt. Genau so wie ich es mag, insbesondere die Kombination Haarfarbe und unten rum. Da kann ich verrückt werden. Ich bin froh, daß ich Dich niemals sehen werde, den Du könntest eine Qualität haben, die mich schwach werden läßt. Und ich befürchte: darüber hinaus. Ansonsten gilt für mich: ich mag starke Frauen sehr, weil ich selber stark genug bin, dem etwas zu entgegnen. (Nur leider verliebe ich mich zuweilen sehr sehr unglücklich, und da geht dann meine Coolness weg, da nützt auch meine Ray Ban-Sonnenbrille und die schwarze auf Taille endende Lederjacke (ohne Applikationen, wie ich immer wieder betonen muß) nichts mehr.