Niemand darf und kann von Dir verlangen, dass Deine Zustandsbeschreibung objektiv ist (das ist ein persönliches Blog und keine objektive Untersuchung). Der Gegensatz zu "rechts" ist aber IMHO nicht "etabliert", sondern "links". Und zum Gesamtbild gehört auch: Die linke Seite hat sehr viel dazu beigetragen, dass die Auseinandersetzung schon lange nicht mehr auf der Sachebene verläuft. Wenn Ihr jemanden nicht anders zu fassen bekommt, dann wird er eben persönlich angegriffen und wahlweise als Dotcomtod-Renegat, Neonazi, Faschist oder was-weiß-ich-noch-alles denunziert. Es ist doch auch ein absolutes Totschlagargument, jemanden bewusst wahrheitswidrig in solche Kategorien einzuordnen: wie will sich der Angegriffene denn dagegen wehren?
Wenn das also ein Kalter Krieg ist, dann ist das nicht die alleinige Schuld der sogenannten Neoconazis [wobei ich in letzter Zeit nicht mehr auf dem Laufenden bin: wer ist denn jetzt noch Neoconazi und wer ist es doch nicht?]. Ich bin offenbar keiner? ;-)
Ich sehe als Ausgangspunkt genau den Tag, als der Ex-Bundeskanzler Schröder Neuwahlen ankündigte. Von dort an gab es Wahlkampf und der griff schnell auf die Blogs über. Für mich und einige andere war klar, dass die damalige Regierung demokratisch abgelöst werden sollte. Andere waren für eine Fortsetzung von Rot/Grün. Diesen Wettstreit hätte man durchaus mit fairen Mitteln führen können, aber ich muss hier nicht weiter ausführen, wie die Konflikte dann eskalierten ...
Wenn Du von der "sehr lange erweiterte(n) Blogroll in Eurer Umgebung" sprichst, dann will ich Dir gern entgegenhalten, dass Blogger in der Regel zuerst für sich selbst stehen und außerdem auf interessante Artikel oder Blogs verweisen. Ich kenne aber /niemanden/, der explizit auf fremde Blogrolls verweist. S & W -- das ist wohl das bewusste Blog mit der langen Blogroll -- hat so extrem unterschiedliche Blogs in der Blogroll stehen, dass streng genommen niemand dorthin verweisen könnte, ohne sich von irgendeinem Teil dieser Blogroll zu distanzieren. So leid es mir tut: in den /Inhalten/ finde ich überhaupt nichts Nazihaftes, dagegen finde ich bei obejktiver Betrachtung Inhalte, die den Nazis überhaupt nicht recht sein dürften. Und in den teilweise harten Diskussionen um die Frage des Einsatzes der Folter bei der Bekämpfung des Terrors haben die Blogger aus dem liberalkonservativen "Lager" äußerst differenzierte Meinungen gezeigt: ich denke, dass es da inzwischen eine Mehrheit für Menschenrechte und gegen Folter gibt.
Vielleicht noch ein Wort zu dem anderen Thread: Der Verweis auf die Wikipedia war vielleicht nett gemeint, aber ich stecke als ein gegen Nazis engagierter Dresdner Bürger(licher) ziemlich gut in dieser Materie drin ;-)
"im Muselbuch steht geschrieben, wie ein guter Musel sein soll, man sollte diese in der Nordsee verklappen, George W. Bush ist ein Prophet, Sozis sind Nazis im Grunde ähnlich" waren Zitate, die in Beiträgen besagter Blogroll gefunden habe, bei kevil (oder wars Gegenstimme? Den Überblick zu bewahren ist wirklich nicht leicht!) fand ich die regelmäßige Bezeichnung "Vogelscheuchen" für traditionell islamisch gekleidete Menschen, und alle diese Begrifflichkeiten müssten nach Deiner Logik LTI sein, für mich ist es rassistische Hetze. Wenn ich vom Mainstream der Bloggosphäre schrieb, dann meinte ich damit u.a. modeste (die gänzlich unpolitisch ist), girl (links, aber eher antifaschistisch grün), Bandini (würde ich mal als nachdenklichen Ästheten bezeichnen), spreeblick (tendenziell links, aber eher Kulturblog), Indiskretion (Handelsblatt, etablierter gehts wohl nicht) und eben auch rebellmarkt (eines der meistgelesenen Blogs überhaupt). So weit ich das mitbekommen habe, wird keines dieser Blogs bei S & W, Gegenstimme, kevil oder Achse des Guten verlinkt. Traurig eigentlich, da geht denen gutes Geschriebenes wirklich ab. Okay, die Blogroll ist widersprüchlich, die Inhalte von Freilich und PI unvereinbar. Ich würde die Blogroll so definieren: Konservative und liberale Blogs, die die aktuelle Ausrichtung der Konservativen (große Koalition) weit überwiegend ablehnen und unter liberal ausschließlich den reinen Raubtierkapitalismus a`la Hayek-Friedman verstehen und mit politischem Liberalismus im Sinne von BürgerInnen-und Menschenrechten nichts zu tun haben (außer freilich, Bissigen Liberalen, ex pluribus unum, wo es schon einen Antibeitrag gegen PI gibt), plus definitive Rassistenblogs. Es überwiegt eine machohaft-stiefelknallende Sprache, völlige Intoleranz gegenüber politischen Gegnern (extrem unliberal) und eine Begeisterung für die Bushkrieger. Das muss nicht rechtsradikal genannt werden, hat aber in Teilbereichen rechtsextreme Züge. Die bissigen Liberalen rechne ich nicht dazu, S & W würde ich zumindest als neokonservativ im Bush-Sinne bezeichnen, bei Anderen ist es mir egal, ob die nun im Einzelfall rechtskonservativ, manchesterliberal mit militaristischen Zügen oder faschistoid sind. Mit Nazis im engen Sinne (Che würde von Stiefelnazis, Don von Altnazis sprechen) hat das Alles nichts zu tun, aber ich halte auch diese dänische Pannefrau (war das jetzt LTI?) oder Pim Fortuin für Rechtsextreme, und es gibt, trotz Shoah, auch israelische Rechtsextremisten, denen einige der in diesem Umfeld veröffentlichten Positionen sehr entsprechen. Am Besten hat diese Zusammenhänge Dr. Dean herausgearbeitet. Und Mordaufrufe gegen Hugo Chavez oder Drohungen gegen Linksblogger sind auch keine vertrauensbildenden Maßnahmen. Ich mache dem liberalkonservativen Spektrum nicht den Vorwurf, dass sie Faschisten seien, sondern dass sie Kryptofaschisten in ihren Blogrolls und KOmmentaren dulden, KOmmentare von Antiifaschisten aber regelmäßig löschen. Und nochmal: Nicht Rayson, C.Lapide oder Du.
Kalter Krieg?
Wenn das also ein Kalter Krieg ist, dann ist das nicht die alleinige Schuld der sogenannten Neoconazis [wobei ich in letzter Zeit nicht mehr auf dem Laufenden bin: wer ist denn jetzt noch Neoconazi und wer ist es doch nicht?]. Ich bin offenbar keiner? ;-)
Ich sehe als Ausgangspunkt genau den Tag, als der Ex-Bundeskanzler Schröder Neuwahlen ankündigte. Von dort an gab es Wahlkampf und der griff schnell auf die Blogs über. Für mich und einige andere war klar, dass die damalige Regierung demokratisch abgelöst werden sollte. Andere waren für eine Fortsetzung von Rot/Grün. Diesen Wettstreit hätte man durchaus mit fairen Mitteln führen können, aber ich muss hier nicht weiter ausführen, wie die Konflikte dann eskalierten ...
Wenn Du von der "sehr lange erweiterte(n) Blogroll in Eurer Umgebung" sprichst, dann will ich Dir gern entgegenhalten, dass Blogger in der Regel zuerst für sich selbst stehen und außerdem auf interessante Artikel oder Blogs verweisen. Ich kenne aber /niemanden/, der explizit auf fremde Blogrolls verweist. S & W -- das ist wohl das bewusste Blog mit der langen Blogroll -- hat so extrem unterschiedliche Blogs in der Blogroll stehen, dass streng genommen niemand dorthin verweisen könnte, ohne sich von irgendeinem Teil dieser Blogroll zu distanzieren. So leid es mir tut: in den /Inhalten/ finde ich überhaupt nichts Nazihaftes, dagegen finde ich bei obejktiver Betrachtung Inhalte, die den Nazis überhaupt nicht recht sein dürften. Und in den teilweise harten Diskussionen um die Frage des Einsatzes der Folter bei der Bekämpfung des Terrors haben die Blogger aus dem liberalkonservativen "Lager" äußerst differenzierte Meinungen gezeigt: ich denke, dass es da inzwischen eine Mehrheit für Menschenrechte und gegen Folter gibt.
Vielleicht noch ein Wort zu dem anderen Thread: Der Verweis auf die Wikipedia war vielleicht nett gemeint, aber ich stecke als ein gegen Nazis engagierter Dresdner Bürger(licher) ziemlich gut in dieser Materie drin ;-)