XraY (Gast) - 25. Jun, 17:09

Die linksintellektuelle

sexperimentierfreudige Feministin mag irgendwo in der Welt stattfinden, also Gott sei es gedankt "außerhalb unserer selbst".
Bei dir allerdings ist vermutlich zumindest die Intellektualität auch etwas, was ausserhalb deiner selbst stattfindet. Deine (einzige) Sorge nicht als etwas wahrgenommen zu werden, das du gern sein würdest, ist demnach durchaus begründet. Die Welt dreht sich auch ohne selbsternannte "linksintellektuelle sexperimentierfreudige Feministinnen".
Du schrubst wieder nur herrlichen Schwachsinn.

che2001 - 26. Jun, 00:32

Na ja, Deine intellektuelle Gesamtsubstanz würde ich ja eher unter der Rubrik "dämlicher Dumpfmacker" oder "Vertreter des Phrasendenkens" abspeichern. Momorulez´s Ansicht, subjektive Sichtweisen von Frauen, die nicht dem Mainstream entsprechen würden eh von den meisten Männern nicht ernstgenommen hielt ich bis dato ja für übertrieben, aber Du lieferst da gerade einen schlagenden Beweis.
XraY (Gast) - 26. Jun, 01:45

Nunja,

wenn das deine intellektuelle Gesamtsubstanz widerspiegeln sollte, bester Che, dann ist es damit auch nicht weit her.
che2001 - 26. Jun, 11:14

Nö, hat nur für eine Doktortitel magna cum laude in zwei verschiedenen Fachbereichen gereicht, ich Dummbaz, ich.
XraY (Gast) - 26. Jun, 11:30

Dummbaze

mit Doktortitel gibt es ja zuhauf. Da musst du dich jetzt nicht unbedingt für schämen. Aber immerhin scheint ja die Erkenntnis zu reifen.
netbitch - 26. Jun, 16:10

@Georgi

Abgesehen davon, beruht Pat auf einer falschen Analyse. Genau so wie die persönliche Herrschaft durch Fürsten und Grafen durch die sachliche Herrschaft ökonomischer Sachzwänge abgelöst wurde, hat sich auch die persönliche Herrschaft von Gatten und Vätern (= Patriarchat) abgeschwächt und wurde durch ökonomische Sachzwänge ersetzt, die eine wirtschaftliche Ungleichheit von Frauen bewirken.

-> Genau umgekehrt wird ein Schuh draus. Die feministische Sichtweise, die ich vertrete, setzt, mann wirds kaum vermuten, sehr stark bei Friedrich Engels "Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats an" und interpretiert diesen in dem Sinne, dass das Patriarchat der allen anderen zugrundeliegende Kernwiderspruch der Gesellschaft ist: Vor Kapitalismus, vor Feudalgesellschaft, vor Sklavenhaltung kam zunächst die Verfügung des Mannes über den weiblichen Körper. Und ohne Frauenbefreiung, die nur wir Frauen selbst machen können, wird es auch keine soziale Revolution geben. Das Patriarchat hat ja auch in männerdominierten "sozialistischen" Gesellschaften fortgewirkt, ein Symptom für die Unvollständigkeit und Mangelhaftigkeit bisheriger sozialer Revolutionen. Selbst das positivistische Denken moderner Rationalität ist nichts als der verabsoutierte männliche Blick, dem andere Perspektiven entgegenzusetzen sind.
georgi (Gast) - 26. Jun, 18:05

Liebes netbitch!

Ich glaube, Du interpretierst zuviel in Friedrich Engels' Schrift hinein. Ja, der Übergang zum Patriarchat ging in der Frühgeschichte der Menschheit vonstatten, lange bevor der Kapitalismus sich entwickelt hat. Inhaltlich geht es in der Schrift darum, den Übergang zum Patriarchat mit der Entstehung der Klassengesellschaft, dem Staat und dem Privateigentum an Produktionsmitteln in einen Zusammenhang zu stellen. Er sagt aber auch, daß im Proletariat, d.h. der revolutionären Klasse in der sozialen Revolution, sich das Patriarchat überlebt hat, einfach, weil die Frauen auf eigenen wirtschaftlichen Füßen stehen, und die wirtschaftliche Basis des Patriarchat damit abhanden gekommen ist.

Zitat aus besagter Schrift:
[...] die Hausarbeit der Frau verschwand jetzt neben der Erwerbsarbeit des Mannes; diese war alles, jene eine unbedeutende Beigabe. Hier zeigt sich schon, daß die Befreiung der Frau, ihre Gleichstellung mit dem Manne, eine Unmöglichkeit ist und bleibt, solange die Frau von der gesellschaftlichen produktiven Arbeit ausgeschlossen und auf die häusliche Privatarbeit beschränkt bleibt. Die Befreiung der Frau wird erst möglich, sobald diese auf großem, gesellschaftlichem Maßstab an der Produktion sich beteiligen kann und die häusliche Arbeit sie nur noch in unbedeutendem Maß in Anspruch nimmt. Und dies ist erst möglich geworden durch die moderne große Industrie, die nicht nur Frauenarbeit auf großer Stufenleiter zuläßt, sondern förmlich nach ihr verlangt, und die auch die private Hausarbeit mehr und mehr in eine öffentliche Industrie aufzulösen strebt.
Mit anderen Worten: Gegen das Patriarchat muß man gar nicht mehr kämpfen. Das löst sich von selbst auf, sobald die Frauen arbeiten und ihre Kinder in Kinderkrippen unterbringen.

Friedrich Engels sieht sich als Dialektiker und Materialist. Er verteidigt die moderne Rationalität. Männliche und weibliche oder sonstwie durch subjektive Merkmale bestimmte Wahrheiten erkennt der Marxismus gar nicht an.
netbitch - 26. Jun, 18:46

Ach, danke, georgi, dass Du mir im schönsten Jargon der Eigentlichkeit erklärst, wie ich meinen Engels zu lesen habe. Abgesehen mal davon, dass das Volumen feministischer, strukturalistischer, poststrukturalistischer, anthropologischer und linksradikaler Literatur, die zu Fragestellungen wie der aktuellen Struktur des Patriarchats, Verknüpfung subjektiver Perspektiven und der Klassenfrage, Queer Theory und Revolution so geschrieben wurde ganze Bibliotheken füllt, dir aber mit Sicherheit gänzlich unbekannt ist, sonst würdest Du nicht so einen platten SDAJ-Vulgärmarxismus daher brabbeln.
momorulez (Gast) - 26. Jun, 18:58

Das Georgi hat gerade geschafft, das "Putzfrauenprivileg" Besserverdienender aus Engels heraus zu verteidigen, obgleich es doch in der ihm üblichen DDR-Nostalgie eigentlich "Frauen in die Produktion rufen" wollte. Das Lustige an das Georgi ist ja, dass es sich ach so marxistisch-objektiv gibt, aber ständig wie die Bissigen Liberalen ohne Gnade argumentiert. Objektiv-Historisch ist das Georgi zumindest nicht notwendig, sondern irgendein sich selbst karrikierender Ideologiefetzen.

Was ich aber tatsächlich auffällig finde, ist, dass mir, der ich ja irgendwie immer mal erwähnt werde, noch so was wie Argumentation von den ganzen versammelten Liberalen hier zugestanden wird, während auf Dich, Netbitch, mit unverhohlener Aggression und Abwertung los gegangen wird. Das sind wirklich Symptome eine derart tief sitzenden Frauenverachtung in dieser Gesellschaft, die überall da, wo Frauen sich politisch äußern, zum Ausdruck kommen, da wird mir nur noch ganz schummerig. Was geht in diesen ganzen Soziopathen eigentlich vor? Woher kommt das?
XRay (Gast) - 26. Jun, 19:46

Was willst du machen momorulez?
"Abgesehen mal davon, dass das Volumen feministischer, strukturalistischer, poststrukturalistischer, anthropologischer und linksradikaler Literatur, die zu Fragestellungen wie der aktuellen Struktur des Patriarchats, Verknüpfung subjektiver Perspektiven und der Klassenfrage, Queer Theory und Revolution so geschrieben wurde ganze Bibliotheken füllt, dir aber mit Sicherheit gänzlich unbekannt ist..."
ist halt mal auch nur brabbeln.
Aber klar braucht es da dann einen Patriarchen wie dich, der das gesund bettet und anderes für krank erklärt, ganz bestimmt braucht es das, oder?
che2001 - 26. Jun, 19:56

Ich habe gerade vor Minuten ein Telefonat mit einer alten Freundin geführt, die darüber klagte, dass keine einzige ihrer Leistungen von Männern anerkannt würde, und die hat weißgott viel auf der Pfanne. Was hier abgeht steht ja spiegelbildlich zu dem, was im real life passiert. Ich bilde mir ein, dass das in den 1990ern mal alles viel entspannter war. Es ist natürlich ein Unterschied, ob man im Geschlechterdemokratie-Diskurs der Heinrich-Böll-Stiftung unterwegs oder in eine expandierenden Handelsunternehmen, dennoch: Der Tonfall wird schärfer und die Privilegienverteidiger hysterischer.
XraY (Gast) - 26. Jun, 20:30

solche Logik mag dem Herrn Che gerecht werden, aber nicht der Realtität. Dass nämlich jemand irgend etwas auf der Pfanne hat, bedeutet nicht, dass ein Unternehmen den Inhalt der Pfanne auch ver- oder bewerten kann. Arbeitnehmer, auch männliche, haben durchaus häufig das Problem, dass sie sich schlecht bewertet und zu wenig anerkannt fühlen. Selbst bei frauengeführten Positionen in rein weiblich besetzten Bereichen ist zu verzeichnen, dass eine auch gegenseitige Wertschätzung der individuelllen Leistung als unzureichend gesehen wird. Das Ego will häufig mehr. Von daher ist eine gewisse Frustrationstoleranz sicherlich notwendig, auch bei Frauen. Sicher ist das, wo du in deinen Sessel furzt, ganz anders.
georgi (Gast) - 26. Jun, 21:51

Es war nicht meine Absicht, irgendjemanden hier zu beleidigen, abzuwerten oder aggressiv anzugehen, auch netbitch nicht. Ich halte netbitch auch nicht für dümmer als momo. Derjenige, der hier am härtesten angegangen wird, ist doch hier wohl das Georgi. Dabei wurde das Georgi nie persönlich und ausfallend. Mir ist schleierhaft, warum man Leute damit verärgern kann, indem man feststellt, daß Friedrich Engels das Patriarchat als eine ökonomische Kategorie bestimmt.

Objektiv-historisch notwendig ist das Georgi deswegen nicht, weil es noch nicht so gnadenlos argumentieren kann, wie es die Jesuiten Pater Ignacio Loyolas konnten. Diese Geister der Gegenreformation wurden ja herangezogen, damit sie den Genien der Aufklärung etwas entgegensetzen konnten. Noch gelingt es dem Georgi aber nicht, seinen Gegnern ihre falschen Illusionen zu nehmen, und sie zu lehren, ihre Argumente zu schärfen, daß sie Disputen standhalten, ohne persönlich oder ausfallend werden zu müssen. (Ha, jetzt darf momo mich als Geist der Gegenreformation schelten!)

p.s.: Wenn ihr mal die Blogroll meines kleinen bescheidenen Blögken studieren würdet, dann würdet ihr sehen, daß der Frauenanteil 36% beträgt. Der lag zwar schon mal bei 44%. Aber auch 36% liegen weit über dem Durchschnitt. Es ist also zwar nicht so, daß ich Frauen ganz genau dieselbe Aufmerksamkeit zuteil kommen lasse wie Männern, aber ich schließe sie auch nicht von vornhinein aus. Die Minderheit der Moslems ist sogar deutlich überrepräsentiert in der Blogroll, und das, obwohl ich ja atheistisch eingestellt bin. Deren Blogs verfolge ich, weil mich deren subjektive Perspektive interessiert, also im Prinzip gerade deshalb, weil ich kein Moslem bin. Für ganz besonders verdienstvoll halte ich den o.g. Vortrag von Frau Prof. Wirth, also einer Frau. Und wenn ich mich unter Euch umschaue (bersarin, che, genova, hf99, loellie, momo, netbitch, nörgler, t.albert, ziggev), dann schätze ich den Frauenanteil auf etwa 10%. Das ist eine Schätzung, weil ich nicht weiß, wer von Euch weiblich, männlich oder sächlich ist. Es gibt unter ihnen zwar Homosexuelle, und solche, die es ein bißchen doller treiben. Im Prinzip dürften Eure Perspektiven aber sehr homogen ausgerichtet sein. Hartmut, genova, nörgler und gar das Georgi sind da nur Ausreißer. Um Gottes Willen! Ich möchte jetzt nicht gesagt haben, daß ihr die Perspektive von Frauen geringschätzt!
che2001 - 26. Jun, 21:53

das, Herr XY gänzlich verstrahlt, wirst Du kaum beurteilen können. Und als selbstständiger Unternehmer mit vollem Risiko und 50-60-Stunden-Arbeitswoche führe ich ein Berufsleben auf der Überhholspur.
XraY (Gast) - 26. Jun, 22:04

Na toll Herr Che, was hindert sie denn daran die von Ihnen so hoch geschätzte Freundin mit so viel auf der Pfanne zu beschäftigen und ihr die Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie (derzeit) für gerechtfertigt halten?
che2001 - 26. Jun, 23:17

Die Tatsache, dass wir in völlig verschiedenen Branchen tätig sind, ich ihr Gehalt nicht bezahlen könnte und wir Hunderte Kilometer auseinander wohnen.

Eine Consulting beschäftigt ja auch keine Chemiker, eine Bank schenkt kein Bier aus und eine Werbeagentur repariert keine Autos.

@"Das Ego will häufig mehr. Von daher ist eine gewisse Frustrationstoleranz sicherlich notwendig, auch bei Frauen." ---- ist übrigens mal wieder so eine allgemeine abstrahierende Feststellung, die von der empirisch erfahrenen Tatsache, dass sehr viele Frauen gleiche Leistung nicht als gleich gewertet erfahren und es umgekehrt massive Genervtheitsreaktionen von Männern gibt, wenn Frauen im Mittelpunkt stehen ablenkt. Und diese Situation über die sie mir berichtete war genau so etwas, ganz konkret.

@Georgi, den Norgler würde ich keiner Gruppe zuordnen, er ist ein Solitär, im Allgemeinen aber eher dem Kreis Bersarin bis Ziggev zugetan, nur in der letzten Debatte andere Standpunkte vertretend.
XRay (Gast) - 27. Jun, 17:17

Wow

wir stellen halt mal ganz intellektuell "empirisch erfahrenen Tatsache" (Empirie von griechisch empeiria ‚Erfahrung) gegen eine "allgemeine abstrahierende Feststellung" und finden, dass..
..du das Gefühl hast, du wüsstest etwas.
XRay (Gast) - 27. Jun, 17:56

Übrigens

anders als in deiner Klitsche, bester Che, gibt es in größeren Unternehmen in der Regel Vertrauensleute, Betriebsräte und dgl. mehr, die sich gerne und insbesonder für benachteiligte Mitarbeiterinnen ins Zeug legen. Nicht nur einmal habe ich erlebt, dass Frauen so trotz nachweislich minderer Leistung die gleiche Entlohnung erreichen konnten, wie ihre männlichen Kollegen (nicht erst seit gestern, sondern auch schon vor ca. 30 Jahren).
Auf die Idee sich dort hin zu wenden, darauf sollte jemand mit "viel auf der Pfanne", alleine kommen. Man/frau sollte da allerdings Fakten in der Hand haben und nicht nur Blabla.
Sich bei dir ausweinen, da genügt sicherlich Blabla, von daher ist das natürlich bequem und vielleicht irgendwie tröstlich, aber kaum sachdienlich.
che2001 - 27. Jun, 23:17

An was für einen Betriebsrat soll eine freischaffende Journalistin sich denn wenden?
XraY (Gast) - 27. Jun, 23:22

Selbstverschuldet ist Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht aus Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. (Kant)
che2001 - 28. Jun, 00:28

Und das bedeutet auf meine Frage bezogen nun genau was, Herr sich selbst persiflierende Realsatire?

Das ist ja das dauernde Drama, dass die "Freien", damit LeiharbeiterInnen gleichgestellt, aber noch mehr als die eigenverantwortlich wirtschaftend keine eigenen Vertretungen haben.

Obwohl, letztendlich läuft es darauf hinaus:

Seien wir realistisch, fordern wir das Unmögliche, Ernesto Che Guevara bzw. Michail Alexandreiowitsch Bakunin, Diejenigen, die immer nur das Mögliche fordern, erreichen gar nichts.
Diejenigen, die aber das Unmögliche fordern, erreichen wenigstens das Mögliche, und: Nur dann bin ich wahrhaft frei, wenn alle Menschen, die mich umgeben, Männer und Frauen, ebenso frei sind wie ich. Die Freiheit der anderen, weit entfernt davon, eine Beschränkung oder die Verneinung meiner Freiheit zu sein, ist im Gegenteil ihre notwendige Voraussetzung und Bejahung.

Unterm Kapitalismus ist das nicht möglich, und da schließt sich der Zusammenhang von Antikapitalismus/Sozialismus/Kommunismus/Feminismus bzw. radikaler Kritik. Blödmachotum ist da so hilfreich wie Westerwelles Nichtreaktionen auf die arabische Revolution oder phrasierende Pseudokantianer.
XRay (Gast) - 28. Jun, 22:38

sag ich doch. Dreschen von Phrasen reicht eben nicht, bei dir nicht und bei deiner Freundin mit "viel auf der Pfanne" auch nicht.
"Da kann man nichts machen" ist wahrscheinlich nicht richtig, aber es trifft zu, wenn man dieser Meinung ist, weil man aufhört darüber nachzudenken.....und bleibt unmüdig.
Aber wie käme ich Prolet dazu, den Intellektuellen hier das Denken abzunehmen?

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