ja, ob etwa ganze Absätze kursiv erscheinen. Es sollte heißen:
In den Sozialwissenschaften hat sich der Begriff sicherlich mit einiger Berechtigung gehalten, "positivistisch", "Positivismus", letzterer eben als "ism" in den Sozialwissenwschaften (...)
Es besteht offenbar – Positigvismusstreit – nie Notwendigkeit, sich abzugrenzen bzw. gewisse Theorien innerhalb der eigenen Disziplin zu kennzeichnen.
@Dean: Ich halte es sehr wohl für sinnvoll, wissenschaftstheoretische Diskussionen in Blogs zu führen, haben wir ansatzweise hier, auf Shiftingreality, bei mir und bei Momorulez ja auch immer wieder getan. Warum nicht?
Sind es nicht auch Unterdrückungs- bzw. vorwiegend Unterdrückungsmechanismen, welche Sozialisationsmuster bestimmen, lenken bzw. beeinflussen?? --- Ja, aber hallo!
@clairedelalune: "Die Gürcan, Hatem, die Arbeitslosen, Alkoholiker und all die anderen Randgruppen drücken sich mitnichten PC aus. Das sind die, die in "sozialen Brennpunkten" leben, durch RTL2 verrohen und mir "Fick disch, Alda!" zurufen. " ---- Ob die speziell durch RTL2 verrohen oder eher durch ihre materielle Lebenssituation, ob die überhaupt generell verrohen wäre nochmal eine Frage an sich. Ich habe ja nun ziemlich viele ArmutsmigrantInnen und Flüchtlings, auch Jugendliche aus Arbeitsmigrationsfamilien kennengelernt, und die drücken sich in der Tat anders aus als Noah oder Nadine. Aber auch nicht unbedingt in aggressivem Streetgang-Sprech. Den Begriff PoC kenne ich tatsächlich nur vom Braunen Mob und Umfeld, in meinem Kontaktbereich sind eher Begrifflichkeiten wie "Schwarzköpfe", "Orientalen", "Afro-Deutsche" gebräuchlich oder auch ein beißend-sarkastischer Selbstverarschungs-Humor, der in ganz bewusstem Gegensatz zum PC-Vokabular formuliert wird und wo Leute sich schon mal Kanacken oder Neger selber nennen. Z.B. ein kurdischer Gastwirt, der auf die Frage, wieso es in seinem Imbiss nur Elektro- aber keine Gasherde gäbe erwiderte: "Wir Kurden haben etwas gegen Gas. Das ist so ähnlich wie mit den Juden." oder ein kurdischer Mitarbeiter dieses Imbiss (in dem ich zeitweise als einziger Deutscher jobbte), der Dönerreste vom Fußboden aufklaubte und auf einen Teller tat, und als ich ihn frug, was er da mache erwiderte: "Das ist für einen Freund. Man sagt ja, Kurden ließen alles mit sich machen, und das will ich jetzt testen, man sagt auch, wir seien die Juden von heute, also muss man da Menschenversuche machen" (Tatsächlich war der Döner für seinen Hund). Ich kannte eine Afroamerikanerin, die, wenn ich sie anrief stets im Rahmen der Begrüßung sagte: "Die Negerin will immer das Eine." Und ich habe eine Sielwall-Punkerin erlebt, die ihren Klassenstandpunkt so formulierte: "Wir Asos und die Kanacken stehen Seite an Seite gegen Bonzenpigs und Faschos."
Aber, das ist die Sprache von Marginalisierten, die so reden, weil sie ihre Unterdrückung oder Ausgrenzung bewusst machen wollen, und es ist ein im Wortsinn existenzieller Unterschied, ob die so reden oder sich so bezeichnen oder ob privilegierte Weißdeutsche das tun. In einem Fall eine spezielle, humorvolle Form von Gegenwehr, im anderen Fall Sichlustigmachen über Marginalisierte.
Das hat dann sogar Berührungspunkte zur PC-Sprache: In beiden Fällen geht es darum, sich vom Vokabular der Mehrheitsdeutschen abzugrenzen, um eigene Subjektivität überhaupt fühlbar werden zu lassen. Eh das nicht begriffen wird, hat eine weitere Debatte wenig Sinn.
@istflut, das stimmt natürlich sehr, was Du da schreibst, mir ist auch noch niemand über den Weg gelaufen, die "Ich bin Positivistin!" sagt.
@che, das ist aber überhaupt das Problem in diesen Debatten und Pseudodebatten, dass in Klischees und Verallgemeinerungen gedacht wird. Schwarze, Feministinnen, PC-Sprech, das Alles ist zusammengenommen für bestimmte Leute entweder Feindbild oder nicht ernstzunehmen oder ein Klischee. Da werden dann automatisch alle Feministinnen, alle ihre Rechte verteidigenden MigrantInnen mit ödesten PC-Moralspacken gleichgesetzt, ohne irgendetwas empirisch zu prüfen. Wobei sich mir allerdings die Frage stellt, ob die diese rigide PC-Moralfraktion, die in gewissen Kreisen mal "Dominikaner" genannt wurden überhaupt kennengelernt haben.
Mir stellt sich die Frage, ob mit dem Begriff "PC-Moralspacken" in dem von Dir gemeinten Sinne im von uns bewohnten Teil der Blogosphäre außer Dir, mir, Tuc, Workingclasshero, Nullzeitgenerator und Cassandra irgendwer etwas anfangen kann.
In den Sozialwissenschaften hat sich der Begriff sicherlich mit einiger Berechtigung gehalten, "positivistisch", "Positivismus", letzterer eben als "ism" in den Sozialwissenwschaften (...)
Es besteht offenbar – Positigvismusstreit – nie Notwendigkeit, sich abzugrenzen bzw. gewisse Theorien innerhalb der eigenen Disziplin zu kennzeichnen.
Sind es nicht auch Unterdrückungs- bzw. vorwiegend Unterdrückungsmechanismen, welche Sozialisationsmuster bestimmen, lenken bzw. beeinflussen?? --- Ja, aber hallo!
@clairedelalune: "Die Gürcan, Hatem, die Arbeitslosen, Alkoholiker und all die anderen Randgruppen drücken sich mitnichten PC aus. Das sind die, die in "sozialen Brennpunkten" leben, durch RTL2 verrohen und mir "Fick disch, Alda!" zurufen. " ---- Ob die speziell durch RTL2 verrohen oder eher durch ihre materielle Lebenssituation, ob die überhaupt generell verrohen wäre nochmal eine Frage an sich. Ich habe ja nun ziemlich viele ArmutsmigrantInnen und Flüchtlings, auch Jugendliche aus Arbeitsmigrationsfamilien kennengelernt, und die drücken sich in der Tat anders aus als Noah oder Nadine. Aber auch nicht unbedingt in aggressivem Streetgang-Sprech. Den Begriff PoC kenne ich tatsächlich nur vom Braunen Mob und Umfeld, in meinem Kontaktbereich sind eher Begrifflichkeiten wie "Schwarzköpfe", "Orientalen", "Afro-Deutsche" gebräuchlich oder auch ein beißend-sarkastischer Selbstverarschungs-Humor, der in ganz bewusstem Gegensatz zum PC-Vokabular formuliert wird und wo Leute sich schon mal Kanacken oder Neger selber nennen. Z.B. ein kurdischer Gastwirt, der auf die Frage, wieso es in seinem Imbiss nur Elektro- aber keine Gasherde gäbe erwiderte: "Wir Kurden haben etwas gegen Gas. Das ist so ähnlich wie mit den Juden." oder ein kurdischer Mitarbeiter dieses Imbiss (in dem ich zeitweise als einziger Deutscher jobbte), der Dönerreste vom Fußboden aufklaubte und auf einen Teller tat, und als ich ihn frug, was er da mache erwiderte: "Das ist für einen Freund. Man sagt ja, Kurden ließen alles mit sich machen, und das will ich jetzt testen, man sagt auch, wir seien die Juden von heute, also muss man da Menschenversuche machen" (Tatsächlich war der Döner für seinen Hund). Ich kannte eine Afroamerikanerin, die, wenn ich sie anrief stets im Rahmen der Begrüßung sagte: "Die Negerin will immer das Eine." Und ich habe eine Sielwall-Punkerin erlebt, die ihren Klassenstandpunkt so formulierte: "Wir Asos und die Kanacken stehen Seite an Seite gegen Bonzenpigs und Faschos."
Aber, das ist die Sprache von Marginalisierten, die so reden, weil sie ihre Unterdrückung oder Ausgrenzung bewusst machen wollen, und es ist ein im Wortsinn existenzieller Unterschied, ob die so reden oder sich so bezeichnen oder ob privilegierte Weißdeutsche das tun. In einem Fall eine spezielle, humorvolle Form von Gegenwehr, im anderen Fall Sichlustigmachen über Marginalisierte.
Das hat dann sogar Berührungspunkte zur PC-Sprache: In beiden Fällen geht es darum, sich vom Vokabular der Mehrheitsdeutschen abzugrenzen, um eigene Subjektivität überhaupt fühlbar werden zu lassen. Eh das nicht begriffen wird, hat eine weitere Debatte wenig Sinn.
@che, das ist aber überhaupt das Problem in diesen Debatten und Pseudodebatten, dass in Klischees und Verallgemeinerungen gedacht wird. Schwarze, Feministinnen, PC-Sprech, das Alles ist zusammengenommen für bestimmte Leute entweder Feindbild oder nicht ernstzunehmen oder ein Klischee. Da werden dann automatisch alle Feministinnen, alle ihre Rechte verteidigenden MigrantInnen mit ödesten PC-Moralspacken gleichgesetzt, ohne irgendetwas empirisch zu prüfen. Wobei sich mir allerdings die Frage stellt, ob die diese rigide PC-Moralfraktion, die in gewissen Kreisen mal "Dominikaner" genannt wurden überhaupt kennengelernt haben.