steppenhund - 28. Jun, 08:32

Ich bin ein Fan von Rassismus. Es gibt ihn in vielerlei Formen. "Bist a Tiroler, bist a Mensch" ist eine absolut rassistische Aussage, die aber allgemein wohlwollend belächelt wird.
Ich drücke mich gerne rassistisch aus. Mit der Überzeichnung kann die Unlogik eines bestimmten Rassismus besonders leicht karrikiert werden. "Die Championsleague haben die Nigger entschieden." (Ich verwende nicht Schwarze oder Neger, weil Nigger hier noch gemeiner klingt und noch unsinniger erscheint.) "Bei Bayern München hat ein Nigger (Alaba) GEFEHLT, bei Chelsea hat ein Nigger (Drogba) die Entscheidung herbeigeführt."
Der eigentliche Rassismus, der nicht einmal so gemeint war: "How are you?" Begrüßung eines Politikers an David Alaba. Der antwortet: "Ich bin Österreicher, Sie können ruhig deutsch sprechen."
Bei William Gibson (z.B. Neuromancer) gibt es nur mehr eine Mischrasse. Dann wird der Rassismus sich auf Religion oder Bildungsklassen beschränken.
Aber einen "unschuldigen Rassismus" wird es wohl nie geben, solange es noch zwei verschiedene Geschlechter gibt. Denn Frauen sind eindeutig eine andere Rasse. Und manche sind ja auch ausgesprochen rassig;)

netbitch - 18. Jul, 23:02

Okay, dann mache ich mal die Erklärbärin, möchte aber betonen, dass die Collage mit den Gesamtzusammenhängen nichts zu tun hat, sondern nur humoristischls eine Art Puzzle oder auch Flickenteppich mit Unterhaltungswert und Ablachfaktor, ohne nun über die zugrundeliegende Basis spotten zu wollen.

Als unschuldigen Rassismus bezeichnete eine gewisse Sarah Kuttner ihre Kinderpuppe, die in rassistischen Stereotypen gezeichnet ein schwarzes Mädchen darstellte. Rassismus kann aber ganz und gar nicht unschuldig sein, die Wortkonstruktion ist schon unsinnig.


Israel ein schwullesbischer Staat, umgeben von lauter Heterosexuellen tauchte in etwa so bei einem von mir sehr geschätzten, mich nicht mehr schätzenden Blogger auf, der einerseits die Zusammenhänge zwischen Rassismus, Neoliberalismus, Homophobie, Heterosexismus und Antisemitismus immer wieder in bewundernswerter Klarheit aufarbeitet, andererseits aber zwischen Freund und Feind, Humor und Ernst oder Subjektivität und Distanz wenig differenziert.

Mövenpick auf Gutmenschenart ist eine ziemlich idiotische Formulierung auf einem neoliberalen Blog, die sich gegen soziale Gerechtigkeit wendet.

Triggerwarnungen sind Warnungen vor Formulierungen, die z.B. Vergewaltigungsopfer oder psychisch Traumatisierte in Angstzustände und Wiedererlebnisse ihrer Gewalterfahrungen versetzen können, in letzter Zeit aber in der Blogosphäre völlig inflationär gehandhabt werden.

Das schwule Mädchen ist einer der vielen Masken eines maskulinistischen Kommentatortrolls, der auch als Jan unterwegs ist und mitmaßlich mit Claire de la Lune, El Mocho und Willy identisch sein dürfte.


Der Rest dürfte sich aus dem vorhandenen Thread ergeben.
clair(e) de lune (Gast) - 23. Jul, 19:18

Netbitch; gibt es noch einmal eine Fortsetzung?

Lantzschismus gibt es ja jetzt auch mit vollem Ernst und theoretisch gegründet. Theoretisch gegründet deshalb, weil wieder ein Fachbegriff auftaucht, den ich nicht kenne: RZB. Was ist das?

Da:

http://ausschlussfeminismus.blogsport.de/2012/06/26/das-problem-mit-der-paarnormativitaet/

Der Autor davon nennt sich so ähnlich wie dieser verrückte französische Philosoph. Don Alphonso hat mich auf diese Site aufmerksam gemacht. Er erfindet auch andauernd lustige Begriffe: Der neueste ist: "Lampenpolizei".

Daraus müßte man eine Fortsetzung machen können.
netbitch - 24. Jul, 00:52

Kurzantwort: Ficken könnte helfen.
Langantwort kommt später.

Ansonsten ist das jetzt wirklich mal ein Thema für die Autismuskritik. Vielleicht sollte ich mal anfangen, mich unterdrückt zu fühlen durch Leute, die nicht auf das maximale Ausprobieren der eigenen sexuellen Möglichkeiten stehen, weil sie mir den Spaß schmälern könnten. Konjunktive reichen ja wohl für Unterdrückungsverhältnisse schon aus.

Und darüber hinaus Spaß dabei: http://www.youtube.com/watch?v=6YvB0uR4ICI&feature=related
netbitch - 25. Jul, 00:22

Die Langantwort

Ich bin ja nun selber Slutwalkerin, und das Problem, dass nullrollenbewusste Männer das Thema so konsumieren, dass sie sich bei Slutwalks einfach an nackten Frauen aufgeilen, ohne irgendetwas zu checken existiert. Da ist auch Selbstinfragestellung, ob das der richtige Weg ist sehr angebracht. Die Kritiken daran aus Frauen/Lesben-Zusammenhängen sind diskutierenswert und sinnvoll. Ich bin da für Diskussionen äußerst offen. RZB, Romantische Zweierbeziehung ist ein tatsächlich zu problematisierender Begriff. Zum Bleistift in dem Sinn, dass der Beziehungsbegriff, der in der radikalen Linken mal en vogue war das eben nicht gewesen ist: Offene Zweierbeziehung mit erlaubten Seitensprüngen als positives Modell, und im besten Fall Seitensprünge in beide Richtungen, also Frau mit Frau, Mann mit Mann, Frau mit Mann, Mann mit Frau, erlebt als Bereicherung der eigenen Kernbeziehung. Die bei mir hetera war, aber das ja nicht sein muss. Und auch Pendeln zwischen Kuschelsex, hartem Rammelsex und BDSM, nichts ist einzigartig, alles ist erlaubt. Das ist MEIN Modell. Nur erscheint mir das, was die da wollen, als totale Verabschiedung von emanzipativen Vorstellungen von befreiter Sexualität. Nicht: Heteras/ros sollten endlich aufhören, beim Anblick knutschender Schwulen/Lesbenpärchen in der Öffentlichkeit mit peinlicher Berührtheit zu reagieren, sondern Hetenpärchen sollten sich nicht mehr öffentlich küssen, um nicht Queere als sich diskriminiert zu fühlen. Herzlichen Glückspunsch, merkt ihr es noch, ihr Discrimination-Queens? Da vollzieht ihr gerade den öffentlichen Schulterschluss mit Evangelikalen und Christo/Islamo/MoralfaschistInnen, die Sex aus der Öffentlichkeit verbannen wollen. Ich gehöre als peitschenlustige temporär heterosexuelle Frau einer Minderheit an, die sehr viel weniger als nicht wohlwollend, aber notgedrungen doch irgendwie akzeptierte
oder zumindest tolerierte Schwule und Lesben nicht so richtig geduldet wird, wir treten nicht öffentlich auf. Von Lesben oder Schwulen als Hetera-Normalofrau, die zur Gegenseite gehört wahrgenommen zu werden passt mir von daher überhaupt nicht, ich gehöre einer ganz anderen Minderheit an. Aber ich jammere deswegen nicht. Und jammern scheint mir ein Hauptmerkmak dieses neuen Pseudofeminismus zu sein.
clair(e) de lune (Gast) - 25. Jul, 07:04

Ach so,...

...RZB = romantische Zweierbeziehung. Das ist doch sowieso nur ein Trugbild, kein Privileg. Dieses Trugbild ist doch nur dazu da, um Alleinerziehenden, Gewohnheitsehepaaren und in ähnlichen unerfreulichen Nichtbeziehungen lebenden Personen deutlich zu machen, wie schön sie es haben könnten, wenn sie nur wollten, womit dann gleich auch eine moralische Schuld festgestellt wurde. Lesben & Schwule betrifft das also sowieso nicht.

Mit Hilfe derselben Logik könnte man ja auch behaupten, daß Frontsoldaten gegenüber anderen Erwerbsgruppen privilegiert seien, weil überall Soldatendenkmäler errichtet werden, Heldenepen vorgetragen werde, man beständig vom ehrenvollen Heldentod auf dem Feld der Ehre schwätzt etc. Tatsächlich sind Frontsoldaten arme Schweine.

ps: Es heißt natürlich : clair de lune und nicht claire de lune.

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