Rush Hour
Die Wilhelmshöher Allee war wieder einmal völlig zugestaut. Es fasziniert mich ja immer wieder, wie deutsche AutofahrerInnen im Stau so ticken. Rheotetisch müsste es möglich sein, in dem ugenblick, in dem die Ampel in 50 Metern Entfernung auf grün springt den Gang einzulegen und loszufahren. Praktisch-faktisch bedeutet dies einen unweigerlichen Crash. Roboter würden es hinbekommen, Menschen sind dafür zu unkonzentriert. Vielleicht sind menschliche Subjektivität und mechanische Abläufe tatsächlich nicht kompatibel miteinander. Was mir aber im toitschen Strassenverkehr auffällt ist diese Verbindung aus völliger, adrenalingesättigter Genervtheit bei Kerlingern im Stau und die besondere, stauverstärkende Lahmarschigkeit der Fahrer. Im sonnigen Süden würde unablässig gehupt werden, aber die Leute sind dabei entspannter. Im Geigentiel, das Hupen wird wahrgenommen als Ermunterung, schneller zu fahren, und das klappt dann auch. Mehr oder weniger. Ich habe afrikanische Metropolen erlebt, da beschleunigt man (frau wweniger, zugegeben) die Fahrweise von Kriechern, indem denen kurz mit der eigenen Frontstoßstange auf die Heckstoßstange aufgefahren wird, und die beherzigen das und geben tatsächlich Gas (heißt ja auch Stoßstange und nicht Rührmichnichtanstange). In Europa nördlich der Alpen völlig undenkbar.
Ich hätte das Motorrrad nehmen sollen.
Ich hätte das Motorrrad nehmen sollen.
netbitch - 15. Sep, 16:40
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