Wolf-Dieter (Gast) - 28. Feb, 21:38

"... gegen jene zu verteidigen, die sich 'Frauenverstehener' oder gar als FeministInnen aufspielen, aber nichs als RassistInnen sind ..."

Bis hier bin ich bei dir.

"... hat mit dem Kampf gegen Patriarchat und Frauenfeindlichkeit ..."

Um es mal auswärts auszudrücken, now you have lost me. Das Patriarchat ist eine Chimäre. Um es mit Esther Vilar auszudrücken: ebenso wie dass Matrosen Herrschaft über die Nautik ausüben.

Und Frauenfeindlichkeit? Ich? Ich liebe die Frauen!

netbitch - 29. Feb, 11:08

Erzähl das mit der Chimäre doch mal einer Zwangsprostituierten, einem Opfer häuslicher Gewalt oder der Ware auf einem Sklavenmarkt im Tschad.
Lucci (Gast) - 29. Feb, 22:58

Hossa!

Das sind ja mal gute Nachrichten!
Dank Wolf-Dieters Mansplaining wissen wir jetzt endlich, ein Patriarchat existiert überhaupt nicht und ist eine Chimäre.
Wolf-Dieter (Gast) - 1. Mär, 12:20

@netbitch, @Lucci - ich bin ein Mann und sollte es wissen. Ich beherrsche nicht. Es steht euch immer frei, mich vom Gegenteil zu überzeugen.
che2001 - 2. Mär, 00:03

Na ja, ich bin auch ein Mann, würde auf der so unmittelbar-persönlichen Ebene auch nicht sagen, dass ich beherrsche, aber auf einer gesamtgesellschaftlich vermittelten trifft das sehr wohl zu. Einfach, weil ich als Mann in einer männerdominierten Gesellschaft existiere. Das lässt sich ja auch nicht einfach abschütteln, es handelt sich um seit Jahrtausenden tradierte Machtmechanismen.
Wolf-Dieter (Gast) - 2. Mär, 02:01

@che2001 - hi Kollege ... unter uns Schwanzträgern: ein in Jahrtausenden tradierter Machtmechanismus - das Alter weiß ich jetzt, danke. Aber ich bezahle auch nicht weniger für mein Brötchen als die hübsche Nachbarin. Also, wie geht das mit der Macht? Unter uns Männern?
che2001 - 6. Mär, 00:13

Unter uns Männern ist klar, dass seit der Jungsteinzeit (also seit den letzten 5000 bis10000 Jahren) Männer immer mehr Macht gehabt haben als Frauen. In Friedrich Engels "Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates" lässt sich das sehr gut nachlesen. Die Kritik am Patriarchat ist die Basis jeder Kapitalismuskritik.
Wolf-Dieter (Gast) - 6. Mär, 22:52

Die Macht der Männer dürfte begonnen haben mit Entwicklung der Viehzucht und Erfindung des Privateigentums (Ernest Bornemann). Die Familienmitglieder waren ebenso wie Wertgegenstände sowie Sklaven Eigentum des Familienoberhaupts (pater). Ok.

Engels' "Ursprung ..." habe ich nicht gelesen, aber http://goo.gl/IjEaIk - oben genannten Bornemann - vor Jahren; mitreißend geschrieben und damals für mich voll überzeugend, aber heute bin ich erwachsen.

Zu deinem Schlusssatz - "Die Kritik am Patriarchat ist die Basis jeder Kapitalismuskritik" - sage ich strikt nein. Der Kapitalismus definiert sich NICHT soziologisch, SONDERN durch den Kreislauf G-W-G+ (kurz: kreditgetriebene Produktion), also ökonomisch.

Jetzt wird es etwas kompliziert, denn es gibt zwo Gründe für den vorprogrammierten Abstieg:

Erstens, die menschliche Arbeit als eigentliche Quelle des Mehrwerts sinkt prozentual beim Warenwert.

Zweitens, der "Kapitalist", der Geld einschießt, um Profit zu erwirtschaften, stößt über Lang oder Kurz an die Grenzen seiner Welt: wenn der Markt gesättigt ist (erste Anzeichen in BRD in den Sechzigern, führten über Bande zu 68er Studentenunruhen), findet der Kapitalist keinen solventen Produzenten mehr, der für ihn Zins erwirtschaften kann. Um trotzdem mehr Geld aus wenig zu zaubern, weicht er auf Luftgeschäfte aus: Nullsummenspiele (elektronisch gesteuerte Käufe/Verkäufe im Zehntelsekundentakt, "Casablanca"); schlichter Betrug (strukturierte Finazprodukte); beliebige Geldschöpfung (EZB). Da ist mein Wissen leider nicht tief genug, aber für das wenige reicht es.

(Mit allem Respekt. Ich schätze deine Offenheit.)
Wolf-Dieter (Gast) - 6. Mär, 23:31

Zurück zum Thema.

Männer, Macht. Nach meinem bescheidenen Verständnis bist du Historiker, während ich im Schulunterricht Geschichte die letzte Pfeife war. Ich trau mich jetzt auf Sumpfland und lasse mir von dir ggf. die Fakten um die Ohren schlagen. Also:

Neolithikum: Viehzucht, Ackerbau, Erfindung des Privateigentums, Pater. Herrschaft des Mannes.

Hellas, Rom. Viehzucht und Ackerbau, Großproduktionen basieren auf Sklaverei. Der pater ist der Herr.

Mittelalter. Ackerbau, internationaler Handel; die Sklaverei als Wirtschaftsbasis verliert im ökonomischen Wettkampf an Boden. Das Christentum als Ideologieträger des aufsteigenden Feudalismus ist erste Ideologie, die die Sklaverei negiert (anders als Islam). Der pater ist der Zwergen-König.

Neuzeit. Interkontinentaler Handel (Fugger), Informationszeitalter (Gutenberg). Industrielle Produktion (Manchester), Kinderarbeit. Der pater ist Arbeitskraft. Es kommt schon mal vor, dass er sich dünn macht, sicher eine Sauerei. Aber Herrschaft? Ist ja wohl Geschichte.

Ich freue mich auf deine Einwände (keine Ironie).

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