El_Mocho (Gast) - 18. Jan, 19:58

ich denke dass euer ganzer Konflikt nicht auf den Charakter von momorulez zurückzuführen ist, oder auf irgendwelche Konstellationen zwischen den Diskutierenden, sondern dass er sich ganz logisch aus den von ihm vertretenen theoretischen Auffassungen ergibt.

Foucault sagt: ""Nicht regiert werden wollen" heißt schließlich auch: nicht als wahr annehmen, was eine Autorität als wahr ansagt, oder jedenfalls nicht etwas als wahr annehmen, weil eine Autorität es als wahr vorschreibt. Es heißt: etwas nur annehmen, wenn man die Gründe es anzunehmen selber für gut befindet." (Foucualt, Was ist Kritik?)

Genau das tut Momo, sein eigenes subjektives Befinden ist absoluter Beurteilungsmaßstab, irgendwelche Standards von Argumentation und Kommunikation treten dahinter zurück.

Und dann ist eben jedes Gegenargument eine Abwehrstrategie oder ein Versuch der Dominanzbehauptung. Und ein Angriff auf ihn ganz persönlich.

che2001 - 19. Jan, 13:51

Das wäre dann aber eine sehr schematisiert-zugespitzte Foucault-Intzerpretation, die Soooo sonst kaum jemand vertritt, und mit persönlichen Konstellationen hat das jede Menge zu tun, da ist zwischen Beteiligten im zwischenmenschlichen Bereich so Einiges abgegegangen . Und die Charaktere derselbigen kann man imho von der Auseinandersetzung gar nicht trennen.
John Dean (Gast) - 20. Jan, 08:14

@ El Mocho

Nunja. Ich glaube ja nicht, dass Focault-Lektüre das klare Denken trübt. Es gibt jedenfalls eine ganze Menge Leute, die Focault sehr schätzen, welche sich nicht immer wieder mit anderen verkrachen.

Unabhängig von persönlichen Faktoren, die sich hier zweifellos auswirken, gibt es auch so etwas wie persönliche Diskriminierungserfahrungen und daraus resultierende Umgehensweisen, und zwar imho nicht zu knapp. Ich formuliere mal einen rein hypothetischen Fall, El Mocho:

Nehmen wir einmal an, du wärest von frühester Kindheit aufgrund deines deutlich erkennbaren "Andersseins" immer geschitten worden, immer der Außenseiter, dem sein Anderssein übel genommen wurde. Deine Mutter war, sagen wir einmal, Rosemarie Pilcher, und dein Vater Mick Jagger. Und so cool, im Leben erfolgreich, wohlhabend und wohlgeachtet deine Eltern auch waren, sie hatten niemals für dich Zeit weil sie auf Tour waren, bzw., deine Mutter pilcherte dauernd mit der rum, was dir auch nicht so recht behagte. Alles um dich herum, außerhalb deiner Familie, war jedoch der reine Albtraum, denn du hattest einen hässlichen Klumpfuß (und Kinder können da sehr böse sein) und galtest bei den Nachbarskindern als "der Snob". Du warst ein verschlossenenes, geradezu verängstigtes Kind, und die Erfahrungen, die du in der Welt sammeltest, die bestärkten weniger dich, dafür aber umso mehr deine Ängste und Sorgen, die von frühauf deine Begleiter waren.

So, El Mocho - und nun sage mir, wie sich die erlittenen Diskriminierungserfahrungen bei dir konkret ausgewirkt hätten. Vielleicht wärest du trotz all dieser Erfahrungen wirklich ganz okay, sogar mehr als Okay, im Leben erfolgreich, beruflich geradezu "gesettet" (dank deines Fleißes und deiner Klugheit - und nicht dank deiner Eltern), hast eine Reihe wirklich guter Freunde, interessierst dich für das Wohl anderer, und das sogar sehr - aber bist gegenüber Fremden dann doch zunächst eher misstrauisch, vielleicht sogar etwas streitlustig, und reagierst in Diskriminierungsfragen, und alles, was deinen schwierigen Werdegang berührt, mehr als empfindlich.

Wäre es ein Wunder?
che2001 - 24. Jan, 15:40

Und jetzt wird unsereins schon unter Exlinke einsortiert, die sich von ihren Jugendsünden distanzieren würden. Durchgeknallter geht es nimmer. Eigentlich gilt die Kritik diesem Marginalisierte instrumentalisieren, um sein eigenes reines Gewissen zu pflegen, wodurch sich eine bestimmte Szenemoral auszeichnet.
netbitch - 24. Jan, 16:49

Da hat sich jemand derart in Abstraktionen und Metadiskurse hineingesteigert dass der common sense komplett aussetzt. Und weil er hier ja nicht mehr liest bekommt der auch gar nicht mit, dass seine Interpretation meiner Äußerungen bei Dir und einige der letzten Beiträge hier unvereinbar miteinander sind. Bin und bleibe Feministin and still crazy after all these years.
John Dean (Gast) - 30. Jan, 13:30

Etwas weniger hart gesagt: Da zeigt sich, gelegentlich, etwas in der Art eines Borderlinesyndroms. Wen er zu den "Konservativen", "Liberalen", "Neokonservativen" (u.ä.) rechnet oder zu sonstwelchen politischen Gegnern, der bekommt halt seine "Polemik" ab.

Das findet er auch ganz super so. Warum auch immer. Zwischendurch hat er aber auch einige helle Momente.

(das macht es ja so schade)

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