7
Jan
2012

Hach, was waren das für Zeiten!

Bin aus dem Skiurlaub zurück und schmökere jetzt in einem Buch, das ich gerade antiquarisch erworben habe.

http://books.google.de/books/about/Wenn_frau_ein_Zentrum_hat_und_es_behalte.html?id=mAYBSQAACAAJ&redir_esc=y


Und denke zurück an das FLZ. Nein, nicht Fragebogen zur Lebenszufriedenheit, sondern Frauen-Lesben-Zentrum, einst eine wichtige Institution in der linken Szene Göttingens, eines der Szenezentren neben JUZI, T-Keller, Kabale, Buchladen und Apex.

Für die Frauenszene wiederum ein Anlaufpunkt neben Laura, Frauenhaus und zeitweise Waldschlösschen.

Große Labrysäxte schmückten die Fassade, und nicht alle verstanden die nur als Symbole für lesbisch sein, sondern auch synonym für einen besonders kämpferischen Feminismus. Das Wort "battleaxe" fiel durchaus. Im FLZ wurde diskutiert, gelesen, gefeiert, geliebt, gekämpft, gelebt. 1993 kam das Aus, die Räumung. In gewisser Weise wurden Inhalte und Funktionen etwa 35 Kilometer südlich weiter gepfegt, so es aus der Halbdistanz möglich war, und da sollte mich mein Weg dann auch hinführen.

http://www.kassel.de/stadt/frauen/lesben/

Das ist dann allerdings eine ganz andere Geschichte.

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Wolf-Dieter (Gast) - 8. Jan, 01:42

War das damals schon so?

Die Lesben-Seite ist eine Unter-Seite des offiziellen Internet-Auftritts von Kassel.

War das damals schon so? (Ich meine nicht das Web, das gabs damals wohl noch nicht, sondern den Offizialcharakter der Lesben.)

netbitch - 8. Jan, 15:08

Erstmal: FrauenundLesben-Seite, sind ja auch Heteras dabei.


@Offizialcharakter: Das wurde anfangs erkämpft, später herbeiverhandelt. War noch ganz ganz anders, als das Göttinger FLZ geräumt wurde. Hintergrund war zwar ein Auslaufen des Mietvertrags und Eigeninteresse der Hausbesitzer, aber da stand auch politisches Interese dahinter, dass es in Göttingen kein FLZ mehr geben sollte. Das war ja noch eine Zeit, in der feministische Orte regelmäßig von der Polizei gerazzt wurden, wg. Beschäftigung mit "anschlagsrelevanten Themen". Eine kritische Broschüre zum Thema Gentechnologie reichte dazu aus, oder der Vertrieb der Zeitschrift "e.colibri. Gegen die Schere am Gen und die Schere im Kopf". Heute ist Genderkompetenz etwas, das in der berühmten Mitte der Gesellschaft zumindest teilweise angekommen ist. Feministische Gesellschaftskritik wurde dabei aber teilweise integriert und entschärft, nichts, worüber ich mich freuen kann, im Gegenteil. Andererseits finde ich die Akzeptanz, die Frauenanliegen auf der Alltagsebene inzwischen vielfach haben ja gut und richtig.
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