6
Nov
2010

Neues Spielzeug

Ich habe mir kürzlich ein neues Spielgerät angeschafft und auch schon ausprobiert. Hach! ist das schön, mit einer durch und durch komplettgewärmten Rückpartie zu ficken - für beide Seiten.



DSC00199

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MondoPrinte (Gast) - 6. Nov, 09:07

*lechz*;-)

Sehr schönes Bild... zudem: Ich mag dirty talk ;-)))

netbitch - 6. Nov, 12:43

Was sollte an diesem talk dirty sein? *totalunschuldigguck*
MondoPrinte (Gast) - 6. Nov, 13:20

Na, deine Rückpartie... die ist doch sicher total, äh, irritiert?

creature - 6. Nov, 13:24

;-)
netbitch - 6. Nov, 17:51

Ja aber nicht schmutzig. Und so eifrig dass Blut fließt treiben wir es nun nicht. Das gibt ein paar schmucke rote Streifen und mehrfarbige Flecke, aber nicht mehr.
bersarin (Gast) - 6. Nov, 14:07

Love was such an easy game to play

Nun freilich ist mir klar, was Nietzsche im Subtext gemeint haben mußte, als er in seinem „Zarathustra“ jenes alte Weiblein sagen ließ: „Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!“

netbitch - 6. Nov, 17:52

Im Ernst gesprochen formulierte Nietzsche das nicht im BDSM-Sinne, sondern als Metapher, die Selbstzucht meinte.
MondoPrinte (Gast) - 6. Nov, 19:05

Keine Sorge

Ich fand Dein Posting einfach nur sehr anregend und inspirierend... und das am frühen Morgen!

Bersarin (Gast) - 6. Nov, 21:33

@ netbitch

Dies ist ein Aspekt des Satzes, richtig; wobei Selbstzucht ein schillernder Begriff ist. Vielfältig konnotiert: im Guten als Selbstpraktik, mit Gewicht auf dem Selbst oder was davon noch übrig blieb; im Schlechten als Zwangscharakter, eben mit Gewicht auf der Zucht.

Man kann nun diesen Satz weiter treiben und darin einen ganz anderen Wahrheitskern freilegen – einmal jenseits der Lesart, daß er frauenfeindlich sein könnte –, wenn man andere Textstellen bei Nietzsche in die Lektüre nimmt, wo die Frau ins Spiel kommt. So etwa in der „Fröhlichen Wissenschaft“: die Frau als Stellvertreterin für die Wahrheit, die Gründe hat, ihre Gründe nicht sehen zu lassen oder auch Weiblichkeit als Bild für das Leben, die actio in distans, also Zauberei, als Moment der Überwindung kausaler Strukturen bis hin zum ekstatischen, entgrenzend Dionysischen. Es gibt – einmal jenseits von Nietzsches Antifeminismus gedacht – bei ihm eine gefächerte Sicht auf Weiblichkeit in seinem Text.

Ich hatte in meinem Blog, um eine kleine Werbeeinblendung gratis einzuspielen, eigentlich vor, diese Dinge zu sichten, vor allem in Zusammenhang mit jenem Text von Derrida „Sporen. Die Stile Nietzsches“, wo er eine Lektüre mit Blick auf die Bestimmung von Wahrheit über den Phallozentrismus bis hin zum Spiel der Identitäten vornimmt und die mehrschichtigen Weisen von Frau in Nietzsches Text zeigt. Zugleich spielt Derrida dort die Motive seiner „eigenen“ Philosophie durch. Ich weiß nicht, ob Du diesen Text kennst. Er hat mir seinerzeit noch einmal einen ganz anderen Blick auf Nietzsche geöffnet.

Ein moralisierender Schlußsatz noch: Es liegt mir fern, mich mit diesem Nietzsche-Satz über Sexualität zu amüsieren oder dämlich zu witzeln. Ich hoffe nicht, daß dieser Eindruck bei Dir entstanden ist. Für gewöhnlich werden meine mal milden, mal bösen Sentenzen von Frauen als geistreich und witzig gesehen. (Zumindest in the real world.) Der Satz schoß mir beim Lesen Deines Textes jedoch derart in den Sinn, daß ich mir dachte: ‚Ach, schreib doch mal wieder etwas bei Netbitch und verdreh‘ diesen allzubekannten Nietzsche-Satz.‘ Und da Nietzsche die hermeneutischen Köhärenzbildungen so gut unterläuft, paßt dieser Satz vielfältig.

netbitch - 6. Nov, 23:12

@Ein moralisierender Schlußsatz noch: Es liegt mir fern, mich mit diesem Nietzsche-Satz über Sexualität zu amüsieren oder dämlich zu witzeln. Ich hoffe nicht, daß dieser Eindruck bei Dir entstanden ist.

Nö, isser nich. Dazu kommst Du auch viel zu elegant und gelehrt rüber. Und "moralisieren" geht bei mir auch gar nicht.

Meine aktuellen Striemen sind kurz vor der Blutungsgrenze, die von meinem Lover, obwohl ich ihn mehr gepeitscht habe als er mich nicht. Das hängt mit der dickeren Haut von Männern gegenüber Frauen zusammen. Meine Rückpartie wird sich wohl mehrere Tage warm anfühlen. Je ne regrette rien. Ich würde mich weder als Masochistin noch als Sadistin bezeichnen, ich empfinde diese Art der Stimulation eher als Vorbereitung zu Super-Orgasmen. Ich meine, ein normaler Fick dauert vielleicht zwischen 5 Minuten und einer halben Stunde, wechselseitiges Auspeitschen mit zwischengeschobenen Kerzenwachsgüssen und Zangenbehandlungen mit zärtlichem Sex am Ende ist ein abendfüllendes Programm.
bersarin (Gast) - 7. Nov, 11:16

Daß moralisieren bei Dir nicht geht, dachte ich mir, und das ist gut.

Gut ist es auch, die Sinnlichkeiten zu steigern, denn wer mag schon Dosenravioli, wenn man ein Mehrgängemenü bekommen kann. Und wie ein gutes Essen eine abendfüllende Angelegenheit sein sollte, die sogar, wenn man zu zweit ißt, sich in eine weitere Stufe des Sinnlichen transformiert, so sollte auch guter Sex in Praktiken „eingebettet“ werden, die einen unendlichen Aufschub gewähren. Das sich transformierende Begehren, was am Ende eruptiv, ausgiebig und freigiebig seine Erfüllung findet. (Sublimiert dargestellt wird dies etwa in Hanno Buddenbrooks Klavierspiel, sozusagen als Beispiel par exellence.)

Allerdings habe ich mit den von Dir geschilderten Praktiken nicht so viel – ach das ist schön euphemistisch geschrieben: nicht so viel – also: gar keine Erfahrung. Auch neige ich bei Frauen ein wenig zum Theoretisieren und bin so verpeilt, daß ich manchmal nichts merke. Wie selbstverständlich konnte ich seinerzeit nach einem Seminar die Verbindungen zwischen Adorno, Derrida über Heidegger zurück zu Benjamin darlegen, während eine attraktive Frau mit mir den alten Universitätsgang schlendert. Das Körper-Geist-Problem löste ich häufig gekonnt zu einer Seite hin auf.

Als Beispiel dafür dieses: In Bordeaux, wo ich mich für eine kurze Zeit aufhielt, gab es ein Universitätskino. Ich schaute dort, zusammen mit einigen Kommilitonen und einer Frau, die ich sehr begehrenswert fand – ihre kurzen schwarzen Haare, ihren sinnlichen Mund, ihre Intelligenz und noch ein paar andere Dinge –, einen Film von Claude Sautet mit Michel Piccoli sowie Romy Schneider. Als wir die Vorführung verließen, regnete es. Wir redeten über den Film. Ich ging neben jener Frau her. Wir sprachen über Romy Schneider, über Michel Piccoli, über die Schlußszene: jene Blicke. Wie es so ist, kam ich vom Hölzchen aufs Stöckchen, über die Strukturalität der Struktur des Filmes ging es zu Godard über: was er in diesem Film besser inszeniert hätte. Als wir die nasse Straße betraten und sie so mit ihren Espadrilles dastand, fragte sie unvermittelt: „Und wer trägt mich jetzt nach Hause?“ Erst als wir am Ende des Weges angekommen waren, dämmerte mir, daß mit diesem Satz womöglich ich gemeint war.

Ach, ich liebe diese Augenblicke, und in der Erinnerung das süße Gift der Melancholie, wenn das Zu-Spät den Körper durchströmt. Ja, soviel zu einem verpaßten Moment. Damit läßt sich gut ein Sonntagmorgen eröffnen. Erst recht, wenn die einzugebende Buchstabenkombination "vins" lautet.

netbitch - 7. Nov, 18:03

Danke für diesen wunderschönen Kommentar!
netbitch - 17. Nov, 23:16

Nachdem ich das nochmal las würde ich sagen, Du bist, ähnlich wie Che, ein Mösenverpasser. Da bist Du an Toppmöglichkeiten einfach vorbeigetappt. Wirklich, wirklich schade. Ich bin ja auch permanent genervt durch unattraktive Männer, die mich blöd anbaggern und tolle Männer, die sich nicht trauen zu reagieren oder ihre eigene Courage schlimm finden und sich im falschen Augenblick zurücknehmen.
bersarin (Gast) - 18. Nov, 22:41

Tja, Deiner Einschätzung kann ich nicht sehr viel hinzufügen - mit traurigem Blick muß ich feststellen: es ist so. Ich will da nicht ins Detail gehen, weil ich Dir und den Lesern keinen traurigen Abend bereiten möchte. (Ob ich nun ein toller Mann bin, sei dahingestellt.)

Wobei: es gab auch ein paar geglückte Momente. Aber auch der Gedanke daran betrübt, denn wenn ich mich recht erinnere, so ging die Initiative von den Frauen aus. Momentan ist es eine 24-Jährige. Ich hoffe, die Mauer meiner sich entäußernden Bildung trägt noch eine Weile dazu bei, den Abwehrzauber aufrechtzuerhalten.

Mit Marlene Dietrichs wunderbarem Lied kann ich in Abwandlung nur sagen: "Ich weiß nicht, wohin ich gehöre" (http://www.youtube.com/watch?v=IVlNpaC7CUc)

Mösenverpasser ist übrigens ein schönes Wort. Ich denke, daß es auf die eine oder andere Weise in meinen Sprachschatz einziehen wird.

netbitch - 19. Nov, 11:30

Und wenn Du den Abwehrzauber einfach fallen lässt? Eine 24jährige ist doch kein Minderjährigenmißbrauch, Mann!
bersarin (Gast) - 20. Nov, 01:03

Nein, sicher nicht, aber es ist leider an der Arbeitsstelle, wo ich tätig bin, nicht die erste Frau, sondern es wäre dann die zweite, und immer sind es junge Frauen und die älteren Frauen in der Abteilung xxx sind so ungemütlich. Und und und.

(Gut aber, daß Du in Deinem Schlußwort „man!“ geschrieben hast und nicht „Mann!“, sonst müßte ich mich noch herausgefordert fühlen, hier vor Ort in Berlin etwas zu unternehmen. Na ja: Auf die Schnelle, an der Arbeitsstelle.)

Zudem gibt es jedoch – und hier erfährt die Angelegenheit einen empfindlichen Haken – an anderem Platz in der Mitte Berlins (arbeitsmäßig verbunden) bereits eine hoch, ach, was sage ich extremhochattraktive 42- oder 43-Jährige Amerikanerin, die all mein dezentes Flirten leider nicht recht erhört. Die 24-Jährige ist jung, erotisch und denkt bei Wols wahrscheinlich eher an eine Ausziehcouch von Rahaus. Die Amerikanerin ist erotisch, nein: extremerotisch (allein die Stimme mit dem Akzent), und überhaupt nicht einzuschätzen, sieht aus wie 34 und scheint künstlerisch ambitioniert. Bei Hölderlin könnte sie womöglich „Andenken“ rezitieren. Ich weiß es nicht. Aber das wäre mir, glaube ich, eher egal. Dann wird es eben nach erfolglosen Flirtversuchen bei unseren westlichen Verbündeten eine ostdeutsche 24-Jährige. Und das ist Deine Schuld. Ich werde Dir berichten.

Doch weiß ich gar nicht, wieso ich diese Dinge bei Dir schreibe, denn es steht neben Deinem Blog nicht „Ratgebercenter für defekte Männer“, sondern vielmehr „Erlebnisse einer kritischen Hedonistin“

Sei es drum.

PS: Die verzerrt angezeigten Begriffe, welche einzugeben sind, erscheinen mir insbesondere in Deinem Blog doch als eine Mischung zwischen Spaß und passend: Heute heißt es: "Beade", so wie der Norddeutsche kneipenmäßig gerne ruft "Ey Böade, bring mal Bier."

noergler - 20. Nov, 10:39

"Ich habe mir kürzlich ein neues Spielgerät angeschafft und auch schon ausprobiert."

Dergleichen ist die höchste und damit lästerlichste Form von "Sex als Hobby" derer, die sich damit der "generativen Verantwortung" entziehen. Das geht schon mal gar nicht. Sagt Isqiuerda. Da nicht gezeugt und geboren wird, ist das nicht "nachhaltig", Linke sind aber für Nachhaltigkeit. Sagt Isquierda. Und die muß es wissen, denn sie ist "linke Feministin".

netbitch - 20. Nov, 12:09

Sösö. Ich bin linke Feministin und würde Sex als eine meiner Lieblingssportarten bezeichnen. Ich paddle aber auch gerne und fahre oft schnell Motorrad.
sandman (Gast) - 6. Dez, 01:50

"Meine aktuellen Striemen sind kurz vor der Blutungsgrenze, die von meinem Lover, obwohl ich ihn mehr gepeitscht habe als er mich nicht. Das hängt mit der dickeren Haut von Männern gegenüber Frauen zusammen."

dabei ist vorsicht geboten - sonst wird der alabasterne rücken, bei chronischer schädigung der epidermis bis ca. auf tiefe des stratum basale, sich nach und nach durch vermehrte verhornung des epithels dem derben männerleder angleichen. und das wäre nun wirklich ein jammer!

netbitch - 6. Dez, 19:08

Damit das passiert müsste da schon flächendeckend vorgegangen werden oder bis zur Narbenbildung. Keine Bange, das passiert nicht, aber danke für den Hinweis! Wichtig ist, dass sich ohne anatomische Grundkenntnisse niemand auf diese Spielwiese begeben sollte. Gar nicht so wenige Dominas sind übrigens ausgebildete Physiotherapeutinnen.
che2001 - 7. Dez, 13:16

Die Sailors der Royal Navy bekamen das so intensiv ab, dass sich da in der Tat Hornhaut bildete. Die wurden sozusagen gegerbt. Ist allerdings auch een annern Schnack, ob da lustgepeitscht wird oder es sich um eine Bestrafung handelt, die von jemandem vollstreckt wird, der es gewohnt ist, mit dem Entermesser Arme abzuschlagen.
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