14
Jan
2007

Tief in mir drin

Es ist geschehen, ich habe das getan, was ich an den verhassten Business-Schlampen, den Anjatanjas, immer verurteilt habe: ich bin mit einem Geschäftspartner ins Bett gestiegen. Und der war echt scheiße. Außerdem habe ich die Erfahrung machen müssen, dass es wohl nicht gut ist, mit Männern über Sex zu reden. Ich habe einem guten Bekannten diese Geschichte erzählt http://netbitch1.twoday.net/stories/3017250/ und er meinte glatt: "In Dir drinstecken würde ich auch gerne."

Ich habe ihm keine geballert, sondern wir haben es gemacht. Schön wars, nur: Ich fühle mich gegenüber meinem Lover schuldig, die im Link erzählte Geschichte und auch die mit meinem zweiten guten Kumpel könnte ich noch unter der Rubrik: Freundschaftlicher Sex mit echten Freunden" verbuchen, aber die Sache mit dem Äh Bäh Arschloch und Umfallschwanz von Firma Very Big, dafür schäme ich mich echt.

Trackback URL:
https://netbitch1.twoday.net/stories/3181263/modTrackback

40something - 14. Jan, 02:49

Hm. Warum hast Du's dann eigentlich getan?
(Klingt ja nicht so, als wäre der Typ ein Hingucker gewesen. Oder hat er mehr versprochen als gehalten?)

netbitch - 14. Jan, 17:46

Das hat sich so aufgeschaukelt. Es war ziemlich viel Champagner und Gras im Spiel. Vielleicht baue ich mir besser ne Eselsbrücke und erkläre mich an dem Abend für unzurechnungsfähig.
Joerg M. - 14. Jan, 20:00

Manche Dinge muss man einfach dem Orkus der Trunkenheit zuordnen, wenn man sich selbst weiterhin im Spiegel angucken will, und nicht dem Stand der Anjatanjas angehoeren will. Manchmal kann man froh sein, das es Alkohol gibt.

darkrond - 14. Jan, 20:06

unzurechnungsfähigkeit mag ich nicht gelten lassen. du kennst die substanzen ja. die holen bloß hoch, was eh da ist (hoffentlich liest hier kein tiefenpsychologe mit. *gni*). aber sieh es halt von der sportlichen seite: jeder macht mal 'nen fehler. gell, anja? :p

steppenhund - 15. Jan, 00:06

Hi Tanja,
never fuck the customer!
never fuck your colleague!
never fuck the company!
-
Ab einer gewissen Managementstufe sollte man das verinnerlicht haben. Ansonsten gilt die Fehlertoleranz.
Es geht nicht immer so glimpflich ab.
Ich bin auch einmal entgleist, stark besoffen. Zwei Tage später war ich auf Dienstreise. Als ich nach vierzehn Tagen Asien zurückkam, hatte man sie gekündigt. Ich musste mir Gott sei Dank keine großen Vorwürfe machen. Sie wollte sowieso von sich aus gehen.
Aber unangenehm war es mir doch sehr.
Mein Chef war nicht einmal besonders böse mit mir:, aber "Ich kann sie ja nicht in der Firma lassen, die bekommt ja alles mit, was in der Firma passiert." Das war der Grund, warum s i e gehen musste.
Das wäre etwas, worüber sich Emanzen aufregen könnten.
Weltrevolutionsbuero - 15. Jan, 10:35

"aber die Sache mit dem Äh Bäh Arschloch und Umfallschwanz von Firma Very Big, dafür schäme ich mich echt."

Tja ... gut so. Tu Sie das. Ist angebracht.
Wenn ich dazu was Psyche-Tätschelndes kommentieren soll: wir lernen nicht einfach aus den Fehlern, die wir machen, sondern mehr noch aus der eigenen Reaktion, wir wir mit einem gemachten Fehler umgehn. Diesbezüglich zeigen Gnäfrau ja doch Potential.

Erinnere ich mich recht, ganz vorne in Gnäfraus Blog mal das Schlagwort "seriell monogam" gelesen zu haben? Falls ja, wäre jetzt ein passender Zeitpunkt, diese Eigendefinition mal zu evaluieren.

netbitch - 15. Jan, 11:11

Ja, danke für dieses Feedback. Seriell monogam mit ungeplanten und mir teilweise peinlichen Seitensprüngen müsste die exakte Definition lauten. Na ja, immerhin habe ich draus gelernt...
netbitch - 15. Jan, 11:13

@Steppenhund, eine "Emanze" bin ich durchaus auch, auch wenn ich das damit üblicherweise verbundene Klischee in keiner Weise bediene :-)
Weltrevolutionsbuero - 15. Jan, 12:21

@netbitch 11:11

Na aber hallo?!

"Monogam mit Seitensprüngen" gibts nicht. Und schon gar nicht, wenns mal so weit ist, dass für das Ereignis Seitensprung die Mehrzahl zur Anwendung kommt. Das ist Bauchpinselei.

Sie hätten aber sicher auch ohne meinen Kommentar dieses Paradoxum bemerkt. ;-)
edegaru - 15. Jan, 12:29

Da

hast Du wohl neulich auf dem Seminar etwas falsch verstanden mit der Kundenbindung war das so nicht gemeint. Na ja wenigstens kann er jetzt eine weitere Kerbe in das Lederlenkrad seines Audi`s schnitzen und sich bei Dir für das Egoaufpolieren bedanken.
Und zu erzählen hat er dann ja auch etwas im Kollegenkreise.
Also wenn Dich künftig einige Herren dieser Company angrinsen, dann muss das nicht unbedingt etwas mit Deiner Ausstrahlung zu tun haben.

und künftig immer daran denken:
smoking grass and drinking champain together is like pissin into the wind (leicht abgewandelt)

blogger.de:palamedes - 15. Jan, 14:21

Und wo ist jetzt der Unterschied zwischen dir und "den verhassten Business-Schlampen"? Das schlechte Gewissen? Warum dieses ganze Ausredengesuche? Es reicht doch, sich den Abend schöngetrunken zu haben... Das Leben ist halt ne Schlampe ;)

netbitch - 15. Jan, 14:38

Nun, Weltrevolutionsbüro, das war früher, als ich schrub, ich sei seriell monogam, ja so auch richtig.
(Frühjahr 2006, vgl. http://netbitch1.twoday.net/stories/1687425/#1694309)

Die Sprünge begannen Ende Herbst 2006.

Der Unterschied zwischen mir und den Anjatanjas ist der, dass ich mich weder nach oben vögele noch meinen Körper zur Erreichung eines Geschäftssabschlusses einsetze. Außerdem bin ich sehr weitgehend frei von Intrigantentum, und auch Zickigkeit gehört nicht zu meinen hervorstechenden Verhaltensmerkmalen. Ich laufe auch nicht so aufgedonnert herum.
che2001 - 15. Jan, 15:14

Wärst Du ein Mann, würdest Du wahrscheinlich als ganzer Kerl, toller Hecht oder Ähnliches durchgehen. Hier hat Modeste doch recht, was das Getuschel und die Außenwahrnehmung angeht. Kürzlich, in der Sauna, bekam ich mit, wie jemand ganz offen erzählte, dass er jedesmal, wenn er nach Köln kommt, dort das Pasha besucht und von dort seine Frau anruft, bevor er nach Hause fährt.
Weltrevolutionsbuero - 15. Jan, 18:27

@netbitch, 14:38

Meinte das jetzt mich, oder *palamedes*?

"Seriell monogam" definiere ich mal so: Häufig wechselnde Beziehungen, da man einer Beziehung jeweils schnell überdrüssig wird, wenn sie z.B. nicht genau nach den eigenen Vorstellungen läuft. Im Rahmen einer Beziehung (bzw. über die Dauer einer Beziehung) ist man allerdings dem/der Partner/in treu.

Ich will ja nicht drauf rumreiten, aber die Grenzen zwischen serieller Monogamie und Promiskuität sind fliessend, ... nur dass die meisten Menschen, dies auf sich selbst beziehen, es als Abgrenzung zur Promiskuität verstanden wissen wollen.
WENN man "seriell monogam" als Abgrenzung zu "promiskuitiv" meint, dann kann es dabei kein "bisschen Seitensprung" geben. Das wäre wie "bisschen Frieden", "bisschen Krieg", etc.
Dafür gäbs dann meinetwegen "Promiskuitiv mit Beziehung als Fallbackplan" und da sag ich mal ad hoc: bürgerliche Beziehungs-Ideologie. ;-)
40something - 15. Jan, 18:40

Wie wär's denn mit Beziehung mit promiskuitiv als Fallbackplan?

(SCNR)
RJWeb - 15. Jan, 18:52

Je nun ...

... "seriell monogam" setzt doch ein gewisses commitment zu dem jeweiligen Partner voraus, und ein Seitensprung ist ein Seitensprung, und stellt als Ausnahme ja die Regel nicht in Frage, sondern bestätigt diese eher (nein, ich meine hier jetzt nicht das Ausbleiben der Regel, obwohl auch das in diesem Zusammenhang aufgrund gewisser biologischer Grundzusammenhänge natürlich vorkommen kann ...).

Inwieweit ein Seitensprung befriedigen kann oder eher die Frage nach seinem Warum und Wieso den nachträglichen Genuss nachhaltig beeinträchtigt, das muss ein jeder mit sich selbst ausmachen. Für meinen einen wär's schon ein bisschen komisch, mit jemandem eine körperliche Vereinigung zu zelebrieren, mit dem ich mich nicht partnerschaftlich vereinigen möchte. Aber das wird einem wohl hinterher klarer, als man es vorher wahrhaben wollte.

Ich denke, es hat etwas mit dem Experimentieren mit der eigenen Lebensrealität zu tun. Irgendwann tut man es, und anschließend ist man schlauer.

Oder nicht ?

netbitch - 15. Jan, 19:50

Unter "seriell monogam" verstehe ich monogam, ohne einen einzigen Partner das ganze Leben zu haben, also das handelsübliche Beziehungsmodell mit Beziehungen von einigen Jahren Dauer. Gelegentliche Seitensprünge sehe ich nicht als Gegensatz zur Monogamie, denn das wäre Polygamie: Mehrere Beziehungen mit unterschiedlichen Partnern, oder eine Beziehung, zu der mehr als zwei gehören. Ich kenne durchaus Leute, die solche Sündenpfuhl-Lebensentwürfe leben.

@Che: Danke für die aufmunternden Worte, zumal Du mich unlängst noch "Luder" nanntest.

RJWeb, Du triffst es sehr gut, und experimentieren, nun, das ist für mich der Sinn des Lebens, bzw. das Leben ist ein Experiment.
mow - 15. Jan, 22:00

Warum hatten meine doppeldeutigen Gedanken nur recht als ich die Überschrift "Tief in mir drin" las? :-D

Jedenfalls sollte man solche Geschichten nur den Freunden erzählen, mit denen man nicht ins Bett (oder auf den Tisch) gehen würde. Sonst kommen die immer auf so freundschaftliche Ideen, wie die schlechte Erinnerung durch eine gute ersetzen zu wollen.
:-)

Marc

artur_zz - 15. Jan, 22:25

was gibt's da zu schämen?

der einzige, der einen grund hat, sich zu schämen, ist der typ, der ob einer solchen frau seine nudel nicht hart gekriegt hat. der rest: scheiß drauf.

die sprüche von wegen don't fuck the balabalabala. vergesst es. eine einzige lüge.

Macsico - 16. Jan, 14:00

Wozu schämen? Ein Bedürfnis wurde befriedigt. Nicht auf die bestmögliche Art & Weise, aber das weiß frau ja nicht vorher.

Ein Geschäftspartner? Ja, ich kenn' den Spruch auch, aber zu spät ist zu spät. Jetzt müssen neue Regeln für den künftigen Umgang miteinander aufgestellt werden. Damit es eben nicht ein Spießrutenlaufen wird.

Du fickst gerne? Ja, ist doch gut so. Und? Mach es weiter, und mach' es gut, ohne Schäden zu hinterlassen.

Gut gemacht wird es nämlich in zu vielen Betten nicht. Das darf frau bloß den Kerlen nicht erzählen, also bekam ich das erzählt. Von zu vielen Frauen. Ich habe dadurch sehr viel gelernt.

che2001 - 16. Jan, 22:49

@Luder: Homo ludens, femina ludens, die niveauvollere und weniger geldsackige Variante von "Playgirl". Dass Du eine absolute Klassefrau bist, wer würde das abstreiten wollen?
zarte45 - 16. Jan, 23:44

vielleicht einfach es Dir zugestehen, daß Du doch keine Monogamie anstrebst?
und über den "Äh Bäh Arschloch", Schwamm drüber. Das Leben geht weiter!! Fehler macht jeder und jede...und wenn Du daraus lernst, was willst Du doch? Ist doch prima!

netbitch - 18. Jan, 10:15

THX für diese Kommentare, und ich sollte das wohl einfach gelassener sehen. Und der Geschäftspartner, der redet sicher nicht. Den Mann möchte ich sehen, der von einer Nacht erzählt, in der er sexuell total versagt hat, mit einer leitenden Mitarbeiterin eines Chefs, der selbst einmal etwas mit mir gehabt hat, zumal seine eigene Position als Vertragspartner gerade in der Schwebe ist. Nenene, das bleibt alles schön ruhig und diskret. Kein Grinsen irgendwelcher Kollegen, sicher nicht.
Chinaski - 8. Feb, 01:40

"In Dir drinstecken würde ich auch gerne"

Wenn ich mit dem selben Satz ankommen würde, wäre deine Reaktion dann ähnlich wie bei dem guten Bekannten? ;)

netbitch - 8. Feb, 19:38

Nun, Du bist nunmal kein guter Bekannter. Mit Zufallsbekannten oder Fremden mache ich das nicht, ich bin auch Keine für One-Night-Stands.
Chinaski - 8. Feb, 19:50

Das war gar nicht so ernst gemeint wie vielleicht angenommen. Wie dem auch sei, eine runtergehauen hast du mir nicht also danke für die zivilisierte Erklärung
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